Klipsch Detroit Lautsprecher Test

Es gibt Bluetooth-Lautsprecher, die sehen aus, als könnten sie auch in einem James-Bond-Film mitspielen. Und dann gibt es den Klipsch Detroit – robust, zuverlässig und mit einer gewissen Coolness, die Sie dazu bringt, die Sonnenbrille aufzusetzen, auch wenn Sie drinnen sind. Klipsch hat in den letzten Jahren eine beeindruckende Reihe von Lautsprechern herausgebracht, aber der Detroit setzt sich auf seine ganz eigene Art ab. Kein Lautsprecher, den man einfach nur im Regal verstaut, sondern einer, der zur Show gestellt werden will. Doch was steckt hinter dem beeindruckenden Äußeren? Kann der Klang mithalten? Das klären wir in diesem ausführlichen Testbericht.

Klipsch Detroit Lautsprecher Test: Design & Verarbeitung

Die Optik des Klipsch Detroit hat mich von Anfang an begeistert. Mit einem Gewicht von 2,46 Kilogramm und Maßen von 334 x 107 x 119 mm gehört der Detroit zwar nicht zu den leichtesten und kompaktesten Vertretern seiner Klasse, aber er strahlt eine unverwechselbare Präsenz aus. Das robuste Lochblechgitter auf der Vorderseite erinnert an klassische Hi-Fi-Systeme und verleiht dem Lautsprecher einen Hauch von Retro-Chic. Es fühlt sich an, als könnte man den Detroit versehentlich fallen lassen und er würde den Sturz nicht nur überleben, sondern sich auch noch den Staub von den Schultern klopfen. 

Dank der IP67-Zertifizierung ist er zudem wasser- und staubdicht – ein idealer Begleiter für jedes Abenteuer im Freien. Und sollten Sie sich fragen, ob das robuste Design auch praktisch ist: Ja, Klipsch hat sogar einen Trageriemen integriert, sodass der Detroit wie ein stylisches Accessoire über die Schulter gehängt werden kann. Ich persönlich finde, dass Klipsch beim Design des Detroit auf die perfekte Balance zwischen Ästhetik und Funktionalität geachtet hat. Der Lautsprecher sieht nicht nur gut aus, sondern fühlt sich auch hochwertig an. 

Das Gummigehäuse verleiht ihm nicht nur zusätzliche Robustheit, sondern sorgt auch für einen sicheren Stand, egal, wo er platziert wird. Es gibt keine störenden Kippelbewegungen, wie ich sie bei manch anderem Lautsprecher schon erlebt habe. Die Verarbeitung ist tadellos – keine Spaltmaße, keine lockeren Knöpfe. Hier zeigt sich die Erfahrung von Klipsch im Hi-Fi-Bereich, die auch in einem tragbaren Lautsprecherformat zu spüren ist.

Klipsch Detroit Lautsprecher Test: Sound & Leistung

Doch das Design ist nur die halbe Miete – was wirklich zählt, ist der Sound. Der Klipsch Detroit enttäuscht hier keineswegs. Ausgestattet mit zwei 2-Wege-Systemen und jeweils zwei Hochtönern sowie zwei Breitband-Treibern, bietet dieser Lautsprecher ein überraschend ausgewogenes Klangbild. Schon bei den ersten Tönen war ich beeindruckt von der Klarheit der Höhen und der Präzision der Mitten. Die Hochtöner sitzen am äußeren Rand des Gehäuses, was dem Lautsprecher eine bemerkenswerte Stereo-Performance verleiht, besonders in Nahfeldsituationen. 

In Kombination mit den vier Passivmembranen auf der Rückseite, die für den Tieftonbereich zuständig sind, erzeugt der Detroit einen Sound, der nicht nur tief und kraftvoll, sondern auch wunderbar kontrolliert ist. Eines meiner Lieblingsstücke zum Testen von Lautsprechern ist „My Spanish Heart“ von Chick Corea, und der Klipsch Detroit hat hier wirklich überzeugt. Jeder Klavieranschlag wurde glasklar wiedergegeben, und auch die feinen Nuancen der Percussions blieben erhalten. Bei moderaten Lautstärken bleibt das Klangbild angenehm harmonisch, und auch bei hohen Lautstärken verzerrt der Klang nicht. 

Der Bass ist fest, aber nicht überwältigend – gerade für Liebhaber neutral abgestimmter Lautsprecher ist das eine echte Freude. Allerdings ist der Bass eher zivilisiert und weniger wuchtig, was bei basslastigen Genres wie Hip-Hop oder elektronischer Musik vielleicht nicht jedermanns Geschmack trifft. Der JBL Xtreme 3, den ich zum Vergleich herangezogen habe, bietet hier mehr Druck im Tiefbassbereich, aber dafür klingt der Klipsch Detroit insgesamt feiner und musikalischer.

Klipsch Detroit Lautsprecher Test: Frequenzgang & Empfindlichkeit

Ein Lautsprecher, der als „Hi-Fi im Kompaktformat“ beworben wird, muss natürlich auch technisch einiges bieten. Der Frequenzbereich des Klipsch Detroit reicht von 55 Hz bis 20.000 Hz – ein solides Spektrum für einen Bluetooth-Lautsprecher dieser Größe. Damit deckt er die meisten Musikinhalte gut ab, wobei der tiefe Bassbereich etwas zurückhaltender ist. Für Jazz, Klassik oder akustische Musik ist das völlig in Ordnung, da der Bass nicht den Rest des Klangspektrums erdrückt. Für bassintensivere Musikrichtungen ist das jedoch möglicherweise nicht ideal. 

Was mich besonders begeistert hat, ist die Art und Weise, wie der Detroit den Schall im Raum verteilt. Während viele Bluetooth-Lautsprecher eine eher begrenzte Klangbühne bieten, schafft es der Detroit, eine beeindruckende Räumlichkeit zu erzeugen. Besonders bei Tracks wie „Worry Walks Beside Me“ von Michael Kiwanuka war ich beeindruckt, wie deutlich die Instrumente im Raum positioniert werden konnten. Natürlich gibt es Grenzen – ab etwa zwei Metern Hörentfernung verliert der Detroit etwas von seiner Präzision, aber in Nahfeld- und Wohnraumszenarien ist der Effekt wirklich beeindruckend. 

Die Empfindlichkeit des Lautsprechers liegt bei 90 dB, was ihn zu einem der lauteren Vertreter seiner Klasse macht. Obwohl er mit einer Leistung von 30 Watt RMS nicht der leistungsstärkste Lautsprecher ist, sorgt die durchdachte Abstimmung dafür, dass er auch bei höheren Lautstärken angenehm klingt, ohne schrill zu werden. Der Klipsch Detroit ist also kein Lautsprecher für die größte Party, aber für ein gemütliches Hörerlebnis bei moderaten Lautstärken ist er ideal.

Klipsch Detroit Lautsprecher Test: Materialien & Formgebung

Der Klipsch Detroit besticht nicht nur durch seine klanglichen Eigenschaften, sondern auch durch seine robusten und hochwertigen Materialien. Die Gummierung um das Gehäuse sorgt für Stoßfestigkeit und schützt den Lautsprecher vor unschönen Kratzern oder Dellen. Besonders praktisch ist die IP67-Zertifizierung, die den Detroit wasser- und staubdicht macht. Egal, ob Sie den Lautsprecher mit an den Strand nehmen oder bei einem Picknick im Regen erwischt werden – der Detroit wird es überstehen, ohne mit der Wimper zu zucken. 

Interessant finde ich auch, dass Klipsch auf ein flaches, aber breites Design gesetzt hat. Es sieht fast so aus, als hätte man eine kleine Soundbar komprimiert und tragbar gemacht. Diese Form hat den Vorteil, dass der Lautsprecher in vielen Situationen stabil steht, und er lässt sich zudem recht gut in einem Rucksack verstauen. Der mitgelieferte Trageriemen ist zwar keine optische Offenbarung, aber sehr praktisch und flexibel einstellbar. Man kann den Lautsprecher sogar an Ästen oder anderen Erhöhungen aufhängen, was bei Outdoor-Einsätzen sehr nützlich ist. 

Im Vergleich zu Mitbewerbern wie dem Marshall Middleton wirkt der Detroit etwas breiter und klobiger, aber ich finde, dass er dadurch auch mehr Präsenz zeigt. Die Verarbeitungsqualität ist auf hohem Niveau, und besonders das Lochblechdesign auf der Frontseite wirkt stabil und verleiht dem Lautsprecher eine gewisse Coolness.

Klipsch Detroit Lautsprecher Test: Anschlussmöglichkeiten

Nun kommen wir zu einem der wenigen Kritikpunkte des Klipsch Detroit: den Anschlussmöglichkeiten. Leider bietet der Lautsprecher nur einen USB-C-Anschluss, der sowohl zum Laden als auch als Powerbank für andere Geräte genutzt werden kann. Das ist zwar praktisch, aber für Audio-Enthusiasten, die gerne mal einen kabelgebundenen Aux-Eingang verwenden, ist das eine kleine Enttäuschung. 

Besonders, wenn man bedenkt, dass der Klang des Detroit so fein abgestimmt ist, wäre die Möglichkeit, Lossless-Audio über ein Kabel abzuspielen, eine schöne Ergänzung gewesen. Bluetooth 5.3 ist natürlich an Bord, und das funktioniert auch hervorragend. Die Verbindung war im Test stabil und die Reichweite ausreichend für die meisten Situationen. Leider unterstützt der Detroit jedoch nur die Standard-Codecs SBC und AAC. Hochwertigere Codecs wie aptX oder aptX HD sucht man vergeblich, was bei einem Lautsprecher dieser Preisklasse durchaus schade ist. 

Bei den Konkurrenzmodellen von Sony oder JBL gibt es hier oft mehr Optionen. Positiv hervorzuheben ist jedoch die Möglichkeit, den Detroit mit anderen Lautsprechern der Klipsch „Music City“-Serie zu koppeln. Bis zu zehn Lautsprecher können miteinander verbunden werden, was vor allem bei größeren Outdoor-Partys ein echter Pluspunkt ist. Allerdings gibt es keinen speziellen Stereo-Modus für zwei Detroit-Lautsprecher, was die Möglichkeiten etwas einschränkt.