Razer Kraken V4 Pro Test

Das Gaming-Headset ist heutzutage so etwas wie der heilige Gral für jeden Spieler. Ob Sie nun auf epischen Schlachtfeldern in Call of Duty um Ihr Leben kämpfen oder sich in The Witcher 3 von der Schönheit der offenen Welt verzaubern lassen – der Sound ist das Herzstück des Erlebnisses. Und genau hier setzt das Razer Kraken V4 Pro an, das neueste Flaggschiff von Razer. Es verspricht nicht nur grandiosen Klang, sondern auch immersive Haptik, die Ihnen wortwörtlich das Spiel spürbar näher bringt.Aber ist das alles nur Marketing-Gerede oder steckt wirklich Power in diesen Ohrmuscheln? In diesem Testbericht gehen wir auf alle Features ein – und zwar nicht nur die technischen Details, sondern auch die kleinen, oft übersehenen Punkte, die beim Kauf eines Gaming-Headsets entscheidend sind.

Razer Kraken V4 Pro Test: Design & Verarbeitung

Beim Auspacken des Razer Kraken V4 Pro wird sofort klar: Dieses Headset ist nicht nur ein Werkzeug, sondern auch ein Statement. Mit seinem massiven, aber eleganten Design in mattem Schwarz und den subtilen RGB-Lichtern an den Ohrmuscheln vermittelt es ein Gefühl von Professionalität und Gaming-Glamour. Die Ohrpolster sind aus weichem Protein-Kunstleder gefertigt und mit Memory-Schaumstoff gefüllt, der sich perfekt an Ihre Ohren anpasst. Razer hat hier offensichtlich nicht nur an Komfort gedacht, sondern auch an die Haltbarkeit. 

Selbst nach mehreren Stunden intensiver Gaming-Sessions bleibt das Headset bequem und verursacht keine unangenehmen Druckstellen – das ist ein riesiger Pluspunkt, gerade für Vielspieler. Ein weiteres Highlight des Designs ist der schwenkbare Mechanismus, mit dem sich die Ohrmuscheln besser an Ihre Kopfform anpassen lassen. Das mag nach einem kleinen Detail klingen, aber in der Praxis sorgt es dafür, dass die Geräuschisolierung noch besser funktioniert. 

Auch wenn es sich bei den Kraken V4 Pro nicht um ein ANC-Headset (Active Noise Cancelling) handelt, bietet es eine ordentliche passive Geräuschunterdrückung – perfekt, um sich auf das Spiel zu konzentrieren, während der Rest der Welt außen vor bleibt. Das Gesamtgewicht des Headsets beträgt stolze 397 Gramm. Das mag auf den ersten Blick schwer erscheinen, aber dank der guten Polsterung und der gleichmäßigen Verteilung des Gewichts auf Kopf und Ohren fühlt es sich nicht unangenehm an. Ein kleiner Nachteil könnte sein, dass das Headset bei wirklich langen Sessions für einige Nutzer etwas schwer auf dem Kopf lastet. Aber das kommt stark auf Ihre persönliche Vorliebe an. 

Was mir besonders gefallen hat: Das HyperClear Super-Breitband-Mikrofon ist nicht nur qualitativ hochwertig, sondern lässt sich bei Bedarf auch einfach in die Ohrmuschel einziehen. So stört es nicht, wenn man gerade nicht im Team-Chat ist oder das Headset einfach nur zum Musikhören verwendet. Eine praktische Stummanzeige am Mikrofon sorgt zudem dafür, dass Sie nie versehentlich mit aktivem Mikrofon durchs Haus laufen und Ihre Mitbewohner mit lauten „Reloading!“ Rufen erschrecken.

Razer Kraken V4 Pro Test: Sound & Leistung

Kommen wir nun zum Herzen jedes Gaming-Headsets: dem Klang. Razer hat das Kraken V4 Pro mit TriForce 40-mm-Treibern aus Bio-Zellulose ausgestattet, was laut Hersteller einen besonders natürlichen und klaren Sound garantieren soll. Und ich muss zugeben, die Klangqualität ist beeindruckend. Um das Headset zu testen, habe ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, einige der „Klassiker“ durchzuhören – sowohl im Gaming- als auch im Musikbereich. Beginnen wir mit dem Spiel: Call of Duty: Warzone. 

Hier hat mich die Positionierung des Sounds wirklich umgehauen. Schritte der Gegner, weit entfernte Explosionen und sogar das Rauschen des Windes – alles war so klar und präzise, dass ich mich mitten im Geschehen fühlte. Und dank des THX Spatial Audio hatte ich das Gefühl, die Schlacht um mich herum in 3D zu erleben. Die Möglichkeit, den Sound von verschiedenen Quellen zu orten, gibt einem im kompetitiven Bereich definitiv einen Vorteil. Aber wie schlägt sich das Kraken V4 Pro bei Musik? 

Für diesen Test habe ich mir die Klassiker Bohemian Rhapsody von Queen und Billie Jean von Michael Jackson angehört. Beide Tracks bieten einen reichen Mix aus Höhen, Tiefen und Mitten – ideal, um das Headset auf die Probe zu stellen. Und was soll ich sagen? Ich war begeistert. Die Bässe waren tief und kraftvoll, ohne zu übersteuern, und die Höhen blieben auch bei hoher Lautstärke kristallklar. Was mich besonders überrascht hat, ist das haptische Feedback des Headsets. Ja, Sie haben richtig gelesen: Haptik. 

Dank der Razer Sensa HD Haptics spüren Sie den Sound buchstäblich auf Ihren Ohren. Besonders bei basslastigen Tracks oder Explosionen im Spiel kommt dieses Feature voll zur Geltung und bietet eine völlig neue Art von Immersion. Stellen Sie sich vor, Sie hören einen Bombenangriff in Warzone und fühlen gleichzeitig die Vibrationen an den Ohrmuscheln. Es ist fast so, als wären Sie selbst mitten im Geschehen – nur ohne die Gefahr, von einem echten Bombenangriff getroffen zu werden.

Razer Kraken V4 Pro Test: Frequenzgang & Empfindlichkeit

Mit einem Frequenzgang von 20 Hz bis 28 kHz deckt das Razer Kraken V4 Pro ein breites Spektrum an Tönen ab. Für diejenigen, die sich fragen, warum das wichtig ist: Die tiefen Frequenzen (bis hinunter zu 20 Hz) sorgen für satte Bässe, während die höheren Frequenzen die Klarheit von Gesang und feinen Instrumenten gewährleisten. Das ist besonders wichtig für Gamer, die sowohl Umgebungsgeräusche als auch Dialoge in glasklarer Qualität erleben wollen. 

Die Empfindlichkeit des Headsets liegt bei 98 dBSPL/mW, gemessen bei 1 kHz, was einen ausgeglichenen Klang selbst bei geringerer Lautstärke garantiert. Das bedeutet, dass Sie das Headset auch bei niedrigen Lautstärken noch sehr klar hören können. Das ist besonders angenehm für lange Sessions, bei denen lauter Sound auf Dauer ermüdend sein kann. 

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Impedanz von 32 Ohm bei 1 kHz. Dies sorgt dafür, dass das Headset auch an Geräten mit schwächerem Output – wie Smartphones oder Laptops – noch eine ordentliche Lautstärke und Klangqualität liefert. Die Razer TriForce-Treiber arbeiten effizient, und es gibt keinen nennenswerten Verlust an Klangqualität, selbst wenn Sie zwischen verschiedenen Geräten wechseln. Apropos Wechsel – dazu kommen wir gleich noch.

Razer Kraken V4 Pro Test: Materialien & Formgebung

Beim Razer Kraken V4 Pro merkt man sofort, dass Razer Wert auf hochwertige Materialien gelegt hat. Die Ohrpolster bestehen aus Protein-Kunstleder, das nicht nur angenehm auf der Haut liegt, sondern auch die Langlebigkeit des Headsets gewährleistet. Der verwendete Memory-Schaumstoff sorgt für zusätzlichen Komfort und trägt zur passiven Geräuschunterdrückung bei. Auch nach stundenlangem Tragen verspürt man keinen unangenehmen Druck auf den Ohren, was bei längeren Gaming-Sessions ein Muss ist. 

Die Form der Ohrmuscheln ist oval, was eine bessere Passform gewährleistet, besonders für Menschen mit etwas größeren Ohren. Und wie bereits erwähnt, gibt es einen Drehmechanismus, der es erlaubt, die Ohrmuscheln für eine bessere Schallisolierung individuell anzupassen. Die Kombination aus gutem Design und cleveren Materialien sorgt dafür, dass das Headset nicht nur gut aussieht, sondern auch bequem und funktional ist.

Razer Kraken V4 Pro Test: Anschlussmöglichkeiten

Das Razer Kraken V4 Pro bietet eine breite Palette an Anschlussmöglichkeiten, die es extrem flexibel machen. Es gibt insgesamt vier Möglichkeiten, das Headset zu verbinden: Razer HyperSpeed Wireless (2,4 GHz), Bluetooth, USB Typ-A und 3,5-mm-Klinke. Sie können es also an praktisch jedes Gerät anschließen – egal, ob Sie auf einem PC, einer Konsole oder einem Mobilgerät spielen. Besonders praktisch: Sie können bis zu drei Geräte gleichzeitig verbinden und zwischen den Quellen hin- und herschalten. 

Für Multitasker wie mich ein echter Gamechanger. Ein weiteres Highlight ist die Möglichkeit, zwei Audioverbindungen gleichzeitig zu nutzen – beispielsweise können Sie auf dem PC spielen, während Sie per Bluetooth über Ihr Smartphone mit Ihrem Squad auf Discord verbunden bleiben. Diese Flexibilität macht das Kraken V4 Pro nicht nur für Hardcore-Gamer, sondern auch für Content-Creator und Multitasker attraktiv.

Razer Kraken V4 Pro Test: Gerätesteuerung & App-Anbindung

Der OLED Control Hub ist eine der herausragenden Innovationen dieses Headsets. Mit diesem kleinen, aber mächtigen Gerät können Sie praktisch alle Einstellungen des Headsets zentral steuern. Von der Lautstärke bis hin zur Haptik – alles lässt sich mit wenigen Klicks anpassen. Besonders cool: Sie können den Home-Bildschirm des OLED-Displays mit Grafiken, Texten und sogar GIFs personalisieren. Eine Funktion, die rein optisch wenig mit der Soundqualität zu tun hat, aber definitiv für den „Wow“-Effekt sorgt. 

Das Kraken V4 Pro ist zudem mit Razer Synapse kompatibel, was bedeutet, dass Sie Ihre Audio- und Haptik-Einstellungen noch weiter individualisieren können. Sie können verschiedene Profile erstellen und sogar spezifische THX-Spieleprofile für Games wie Apex Legends oder Call of Duty herunterladen. Ein weiteres Feature, das mich begeistert hat, ist die Möglichkeit, die RGB-Beleuchtung der Ohrmuscheln über Razer Chroma Studio individuell anzupassen.

Razer Kraken V4 Pro Test: Akkulaufzeit & Ladezeiten

Das Kraken V4 Pro enttäuscht auch in Sachen Akkulaufzeit nicht. Mit einer Laufzeit von bis zu 50 Stunden (bei ausgeschalteter Haptik und Beleuchtung) ist das Headset ein echter Marathonläufer. Selbst wenn Sie die Haptik und die Beleuchtung auf maximaler Intensität betreiben, hält der Akku immer noch solide 13 Stunden durch. 

Damit sind auch lange Gaming-Nächte abgedeckt, ohne dass man zwischendurch ans Aufladen denken muss. Ein weiterer Pluspunkt: Das Headset lädt sich extrem schnell auf. Schon 15 Minuten Ladezeit reichen aus, um das Headset für weitere fünf Stunden einsatzbereit zu machen. Wer also mitten im Spiel bemerkt, dass der Akku zur Neige geht, muss keine lange Pause einlegen, bevor es weitergeht.