Fischer ECU 1401 E-Bike Test

Der Gedanke, durch die Stadt zu cruisen, ohne ins Schwitzen zu kommen, hat etwas Verlockendes, nicht wahr? Besonders, wenn man auf einem E-Bike sitzt, das robust, zuverlässig und vor allem erschwinglich ist. Das Fischer ECU 1401 verspricht genau das: Ein Citybike, das sowohl für den täglichen Pendler als auch für den Wochenendausflügler gedacht ist. Mit einer Reichweite von bis zu 140 Kilometern (zumindest auf dem Papier), einer 7-Gang-Nabenschaltung von Shimano und einem leisen Frontnabenmotor, ist es speziell auf die Bedürfnisse von E-Bike-Anfängern zugeschnitten. Aber wie verhält sich das Ganze in der Praxis? Und was macht dieses Modell zu einem Bestseller? In diesem Testbericht beleuchten wir die verschiedenen Aspekte des Fischer ECU 1401, von der Ergonomie über die Fahrleistung bis hin zu den kleinen Extras, die den Unterschied machen.

Fischer ECU 1401 E-Bike Test: Ergonomisches Design & Komfort

Ein E-Bike muss nicht nur gut aussehen, sondern auch bequem sein – und hier punktet das Fischer ECU 1401. Der Tiefeinsteigerrahmen ermöglicht einen bequemen Auf- und Abstieg, was besonders praktisch für Damen oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität ist. Mit einem Rahmengewicht von 26 Kilogramm gehört es zwar nicht zu den Leichtgewichten, aber der stabile Aluminiumrahmen trägt bis zu 150 Kilogramm – also auch für diejenigen unter uns geeignet, die gerne mal den Wocheneinkauf auf dem Gepäckträger transportieren. Was den Komfort betrifft, so glänzt das Fischer ECU 1401 vor allem durch seine gefederte SR Suntour CR7V Federgabel mit 40 mm Federweg. 

Unebenheiten auf der Straße werden damit zwar nicht komplett verschluckt, aber deutlich gedämpft, sodass Sie auch nach längeren Fahrten keine unangenehmen Vibrationen in den Handgelenken spüren. Außerdem gibt es eine gefederte Sattelstütze, die ebenfalls für mehr Komfort sorgt – besonders auf holprigem Untergrund ein echter Segen. Der Lenker ist angenehm breit (635 mm) und lässt sich über den verstellbaren Vorbau von Ergotec individuell anpassen. Das ist besonders wichtig, wenn Sie zwischen sportlicher und entspannter Haltung wechseln möchten. Hier hat Fischer wirklich an den Fahrer gedacht: Mit dem anpassbaren Vorbau können Sie sich für eine aufrechte Sitzposition entscheiden, die perfekt für gemütliche Stadtfahrten ist. 

Das ergonomische Design und die Anpassungsmöglichkeiten sind also auf den alltäglichen Komfort ausgerichtet. Dennoch bleibt zu erwähnen, dass die Gesamtkomposition nicht unbedingt leicht ist. 26 Kilogramm machen das Handling beim Schieben, insbesondere in engen Gassen oder in der Wohnung, etwas schwierig. Und falls Sie mal Treppen bewältigen müssen, könnte das schnell zum kleinen Workout werden. Doch im normalen Stadtverkehr spüren Sie das Gewicht kaum, da der Motor die meiste Arbeit übernimmt.

Fischer ECU 1401 E-Bike Test: Unterstützungsmodi & Steuereinheit

Ein Herzstück eines jeden E-Bikes ist der Motor. Beim Fischer ECU 1401 handelt es sich um einen Bafang Silent-Drive Frontnabenmotor mit 250 Watt und einem Drehmoment von 32 Nm. Diese Motorleistung ist ausreichend, um Ihnen auf geraden Strecken und in der Stadt zu helfen, aber hügeliges Gelände könnte für den Frontmotor eine Herausforderung sein. Wer regelmäßig Steigungen bewältigen muss, wird wahrscheinlich bemerken, dass ein Mittelmotor in solchen Fällen besser geeignet wäre – doch das ECU 1401 bleibt eben ein Citybike, das eher für den urbanen Alltag konzipiert ist. 

Der Motor lässt sich über das Bafang LCD 850 CAN Bus Display steuern, welches auf dem Lenker montiert ist und fünf verschiedene Unterstützungsstufen bietet. Hier können Sie die Unterstützungsstufe je nach Bedarf anpassen: von leichtem Schub für flache Strecken bis hin zu maximaler Unterstützung für Steigungen oder wenn Sie es einfach bequemer haben möchten. Besonders praktisch: Das Display zeigt nicht nur die aktuelle Geschwindigkeit und den Batteriestatus, sondern auch die verbleibende Reichweite, sodass Sie jederzeit wissen, wie lange Sie noch fahren können, bevor der Akku an die Steckdose muss. Ein kleines Manko: Bei höheren Unterstützungsstufen scheint der Akku schneller zu schmelzen als Eis in der Sonne. 

Besonders wenn man bedenkt, dass die Reichweite von 140 Kilometern nur unter optimalen Bedingungen erreicht wird, könnte es etwas ernüchternd sein, wenn nach etwa 70-85 Kilometern Schluss ist. Meine Einschätzung ist, dass Sie mit einer gemischten Nutzung der Unterstützungsstufen und einem vorausschauenden Fahrstil die besten Ergebnisse erzielen werden. Im Alltag reicht das allemal für eine ordentliche Pendelstrecke. Ein weiterer Pluspunkt ist die einfache Bedienung des Displays. Mit nur wenigen Klicks lassen sich alle wichtigen Informationen abrufen, und auch ältere Fahrer, die vielleicht keine Technik-Affinität haben, dürften sich hier schnell zurechtfinden.

Fischer ECU 1401 E-Bike Test: Fahrleistung & Reichweite

Die Fahrleistung eines E-Bikes steht und fällt mit seiner Reichweite – und hier wird es spannend. Auf dem Papier gibt Fischer eine maximale Reichweite von 140 Kilometern an, aber das ist ein klassischer Idealwert, den wohl die wenigsten unter realen Bedingungen erreichen werden. Zu viele Faktoren spielen hier eine Rolle: Ihr Gewicht, das Gelände, die gewählte Unterstützungsstufe und nicht zuletzt das Wetter. Meine Einschätzung nach einigen Fahrten mit dem ECU 1401: Realistisch betrachtet kommen Sie mit einer Akkuladung etwa 70 bis 85 Kilometer weit, wenn Sie die Unterstützungsstufen sinnvoll einsetzen. 

Doch auch wenn die Reichweite nicht die absolute Spitze ist, punktet das Fischer ECU 1401 in der Stadt mit seinem leisen Motor und der angenehmen Fahrdynamik. Besonders in flachen Stadtgebieten können Sie sich voll und ganz auf die sieben Gänge der Shimano Nexus Nabenschaltung verlassen, die für eine gute Anpassung an unterschiedliche Geschwindigkeiten sorgt. Die Schaltung ist wartungsarm und – das sollte erwähnt werden – fast unkaputtbar, was besonders bei einem E-Bike in dieser Preisklasse ein echtes Highlight ist. Für längere Touren oder anspruchsvollere Strecken ist das ECU 1401 weniger geeignet, da der Frontnabenmotor einfach nicht genügend Power bietet, um auf Dauer gegen Steigungen anzukämpfen. 

Ein Mittelmotor wäre hier die bessere Wahl gewesen, aber für die täglichen Fahrten zur Arbeit oder den Supermarkt reicht die Leistung des 250-Watt-Motors aus. Besonders erwähnenswert ist der Akku. Der 522 Wh Lithium-Ionen-Akku, der im Gepäckträger integriert ist, lässt sich leicht entnehmen und aufladen – ideal, wenn Sie zu Hause keine Steckdose direkt am Fahrrad haben. Die Ladezeit beträgt ungefähr 7 Stunden, was vielleicht etwas lang erscheint, aber dafür erhalten Sie auch genug Saft für Ihre nächste Stadttour. Der Akku ist robust, und Fischer bietet hier sogar 24 Monate Garantie, was durchaus beruhigend ist, wenn man bedenkt, wie teuer Akkus sein können.

Fischer ECU 1401 E-Bike Test: Handling & Manövrierfähigkeit

Das Handling eines 26 Kilogramm schweren E-Bikes ist nicht jedermanns Sache, aber das Fischer ECU 1401 macht das Beste daraus. Der Schwerpunkt liegt dank des Gepäckträger-Akkus relativ hoch, was zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig sein kann, besonders wenn man es gewohnt ist, ohne elektrische Unterstützung zu fahren. Doch sobald Sie den Motor aktivieren, fühlen Sie sich sofort in der Stadt wie zu Hause. Die 28-Zoll-Kenda-Reifen bieten guten Grip auf Asphalt, und die pannensichere Bereifung sorgt dafür, dass Sie auch bei kleinen Glasscherben nicht gleich den Schlauch wechseln müssen. Besonders positiv fällt auf, dass die Lenkung stabil bleibt, selbst wenn der Motor auf voller Leistung arbeitet. Dies ist bei E-Bikes mit Frontnabenmotor nicht immer der Fall, da sie manchmal zu einem unangenehmen Ziehen am Vorderrad neigen. 

Hier hat Fischer aber eine gute Balance gefunden. Die mechanischen Felgenbremsen von Shimano leisten solide Arbeit, auch wenn sie nicht mit der Kraft hydraulischer Scheibenbremsen mithalten können. Bei trockenen Bedingungen reichen sie vollkommen aus, aber bei Regen könnten sie etwas bissiger sein. Immerhin gibt es zusätzlich noch eine Rücktrittbremse – für viele ältere Fahrer ein echtes Sicherheitsplus. Was mir persönlich aufgefallen ist: Das E-Bike fühlt sich besonders bei niedrigen Geschwindigkeiten in der Stadt sehr wendig an. Trotz des höheren Gewichts lässt es sich gut durch enge Kurven manövrieren und bleibt dabei immer kontrollierbar. Sobald Sie einmal das richtige Fahrgefühl für das Fischer ECU 1401 entwickelt haben, ist es ein verlässlicher Begleiter im urbanen Dschungel.

Fischer ECU 1401 E-Bike Test: Zusätzliche Features & Zubehör

Neben den grundlegenden Komponenten, die das Fischer ECU 1401 zu einem soliden Citybike machen, bietet es eine Reihe von praktischen Extras, die den Alltag deutlich erleichtern. Fangen wir mit dem stabilen Gepäckträger an: Dieser ist ideal für den Transport von Einkaufstaschen, Schulranzen oder sogar kleinen Koffern. Es passt problemlos ein Standard-Fahrradkorb oder auch ein Rucksack, und mit einer maximalen Zuladung von bis zu 150 kg sind auch schwere Lasten kein Problem. Ein weiteres Highlight ist die Beleuchtungsanlage, die Sie mit einem 90-Lux-LED-Frontscheinwerfer ausstattet. 

Damit sind Sie auch in den dunklen Wintermonaten gut sichtbar. Allerdings fehlt ein Bremslicht, was bei Nachtfahrten auf stark befahrenen Straßen etwas mehr Sicherheit bieten könnte. Das Rücklicht ist ebenfalls LED-basiert und sorgt dafür, dass Sie auch von hinten gesehen werden. Ein kleines Detail, das oft übersehen wird, ist die pannensichere Bereifung. Die 28-Zoll-Kenda-Reifen haben einen integrierten Pannenschutz, der vor allem in der Stadt, wo Scherben und Nägel keine Seltenheit sind, für ein Plus an Sicherheit sorgt. In Sachen Wartung ist das Fischer ECU 1401 relativ pflegeleicht. 

Die wartungsarme Shimano Nexus 7-Gang-Nabenschaltung erfordert kaum Aufmerksamkeit und bleibt selbst bei starker Beanspruchung lange funktionsfähig. Ebenso die mechanischen Shimano Felgenbremsen, die allerdings, wie bereits erwähnt, bei Nässe nicht ganz so kraftvoll zupacken wie hydraulische Scheibenbremsen. Trotzdem bieten sie in der Stadt eine ausreichende Bremsleistung, vor allem in Kombination mit der zusätzlichen Rücktrittbremse. Auch der Ständer ist robust und praktisch, sodass Sie Ihr Fahrrad sicher abstellen können. Ein kleines Manko ist der fehlende Flaschenhalter, was auf längeren Touren ärgerlich sein könnte, doch das dürfte für die meisten Stadtfahrer verschmerzbar sein. Die Bedienungsanleitung, die mitgeliefert wird, ist einfach verständlich und führt Sie sicher durch den Montageprozess, der zum Glück nicht allzu komplex ist.