Sony K-65XR80 Test

Es gibt viele Entscheidungen im Leben, die einem schwerfallen – die Wahl eines neuen Fernsehers gehört definitiv dazu. Vor allem, wenn man zwischen dutzenden Modellen steht, die alle mit Superlativen um sich werfen. Der Sony K-65XR80 verspricht mit einer Bildschirmdiagonale von 65 Zoll, einer beeindruckenden 4K-Auflösung und einer Menge smarten Funktionen das Nonplusultra zu sein. Aber hält dieser schicke OLED-TV wirklich, was er verspricht? Meiner Meinung nach hat Sony hier eine Menge Gutes reingepackt – mit ein paar kleinen Haken. Aber keine Sorge, ich habe den Fernseher unter die Lupe genommen und berichte Ihnen, was er so drauf hat.

Sony K-65XR80 Test: Bildqualität & Bildtechnologie

Als Erstes will man bei einem Fernseher natürlich wissen: Wie sieht das Bild aus? Und beim Sony 65XR80 können Sie sich schon mal auf ein visuelles Fest einstellen. Das Gerät kommt mit einem OLED-Panel, das bekanntlich für knackige Kontraste und satte Schwarztöne sorgt. Die 4K-Auflösung trägt ihren Teil dazu bei, dass jedes Detail messerscharf ist. Besonders beeindruckend wird das bei einer Bildwiederholrate von 100 Hz, die dafür sorgt, dass schnelle Bildfolgen – ob beim Sport oder Actionfilm – flüssig bleiben und nicht anfangen zu ruckeln. 

Das Highlight: Die Unterstützung für HDR10, HLG und Dolby Vision. Die Hochkontrasttechnologien sorgen dafür, dass besonders helle und dunkle Bildbereiche realistisch wirken. Ein kleiner Dämpfer: HDR10+ fehlt. Aber mal ehrlich, wie viele von uns haben überhaupt eine riesige Bibliothek an HDR10+ Inhalten? Dolby Vision ist ohnehin das bekanntere Format und dürfte die Mehrheit der Nutzer voll und ganz zufriedenstellen. 

Mit einer maximalen Helligkeit von 1.061 cd/m² im hellsten Modus (Kinofeeling pur!) und 506 cd/m² im Kinomodus liefert der Sony 65XR80 ordentliche Ergebnisse. Allerdings zeigt er seine Schwächen in hellen Räumen. Die Entspiegelung ist – sagen wir mal – verbesserungswürdig. Wenn Sie den Fernseher neben einem großen Fenster aufstellen, sollten Sie sich auf ein paar Reflexionen einstellen. Doch im Dämmerlicht oder bei ausgeschaltetem Licht? 

Da glänzt er! Farblich sind wir hier auf sehr hohem Niveau unterwegs: Der Farbraum DCI-P3 wird zu 95 % abgedeckt. Das bedeutet: Farben wirken lebendig, aber nicht künstlich übersättigt – genau das, was man sich von einem High-End-TV erhofft. 

Eine kleine Eigenheit hat das Gerät: Die Standardeinstellungen des Bildes sind von Haus aus etwas dunkel eingestellt. Mit ein paar Klicks im Menü lässt sich das jedoch fix beheben. Was mich wirklich überrascht hat, war das 4K-Upscaling. Alte Serien oder Filme, die nicht in 4K produziert wurden, sehen erstaunlich gut aus – der Algorithmus macht da wirklich einen soliden Job.

Sony K-65XR80 Test: Ausstattung, Sound & Gaming

Der Sony 65XR80 glänzt nicht nur optisch, sondern hat auch in puncto Ausstattung einiges auf dem Kasten. Als Smart-TV läuft er auf Android TV, das inzwischen zu Google TV mutiert ist – ein Upgrade, das man spürt. Die App-Auswahl ist riesig: Netflix, Prime Video, Disney+ und sogar YouTube kommen direkt auf den Bildschirm. Es gibt auch Chromecast und AirPlay, falls Sie Ihre Inhalte vom Handy oder Tablet streamen wollen. Man könnte sagen: Es gibt mehr Unterhaltungsmöglichkeiten, als Zeit, sie alle zu nutzen! 

Die Anschlussmöglichkeiten sind solide: Vier HDMI-Ports stehen zur Verfügung. Doch halt, Gamer aufgepasst! Von den vier HDMI-Eingängen unterstützen nur zwei den HDMI 2.1-Standard. Das heißt, für die neueste Konsolengeneration (PlayStation 5 oder Xbox Series X) sollten Sie gut überlegen, welche HDMI-Anschlüsse Sie belegen. Dank VRR (Variable Refresh Rate) und ALLM (Auto Low Latency Mode) werden Gaming-Sessions flüssig und mit niedriger Latenz dargestellt. 

Die Latenzzeit im Gaming-Modus beträgt rund 13 Millisekunden, was für Gelegenheitsspieler völlig ausreichend ist. Hardcore-Gamer könnten sich allerdings ein paar Millisekunden weniger wünschen. Zum Thema Sound: Der Sony 65XR80 setzt auf die Acoustic Surface Audio-Technologie, bei der der Bildschirm selbst den Ton abstrahlt. Klingt futuristisch? Ist es auch ein bisschen. Unterstützt wird diese Technik durch zwei Hochtöner und einen Subwoofer, der das Ganze etwas aufpeppt. Ich muss sagen, dass der Sound für einen Fernseher ziemlich beeindruckend ist. 

Dank Dolby Atmos und DTS-HD haben Filme, Spiele und Serien eine gewisse Tiefe, die man von vielen anderen Fernsehern in dieser Preisklasse nicht gewohnt ist. Aber ich finde, dass der Klang in den höheren Lautstärken ein wenig an Klarheit verliert. Tiefe Stimmen sind angenehm voll, aber wenn man über 90 % Lautstärke geht, beginnen die Bässe zu dröhnen. Für den alltäglichen Fernsehabend ist der Sound jedoch mehr als ausreichend – und wenn Sie doch mal das große Heimkino-Gefühl wollen, können Sie natürlich eine externe Soundbar anschließen.

Sony K-65XR80 Test: Qualität & Verarbeitung

Was nützt die beste Technik, wenn der Fernseher aussieht, als würde er gleich auseinanderfallen? Keine Sorge, beim Sony 65XR80 ist das definitiv nicht der Fall. Die Verarbeitung des Geräts ist robust und wertig. Das Gehäuse besteht aus einem hochwertigen Kunststoff, der dem Fernseher eine edle Anmutung verleiht, ohne dabei zu klobig zu wirken. 

Mit einem Gewicht von 23,2 Kilogramm ist er für seine Größe (65 Zoll) auch noch im Rahmen – Sie werden zwar keine Freude haben, ihn alleine an die Wand zu montieren, aber mit einem Freund ist das gut machbar. 

Apropos Wandmontage: Die VESA-Norm von 300 x 300 mm sorgt dafür, dass der TV fast überall an der Wand montiert werden kann. Ein großes Plus: Die umweltfreundliche Fernbedienung aus recyceltem Kunststoff. Sie liegt nicht nur gut in der Hand, sondern verfügt auch über eine Hintergrundbeleuchtung, die Ihnen das Bedienen im Dunkeln erleichtert. Warum das alle Fernbedienungen nicht haben, bleibt ein Rätsel. 

Übrigens gibt es neben der klassischen Infrarot-Fernbedienung auch eine Premium-Fernbedienung, die wiederaufladbar ist – ziemlich praktisch, wenn Sie mich fragen. Die beiden Triple-Tuner (DVB-T2 HD, DVB-S2 und DVB-C) sind ein weiterer Pluspunkt. Sie können eine TV-Sendung aufzeichnen und gleichzeitig eine andere schauen – vorausgesetzt, Sie haben zwei Antennenleitungen. 

Das mag zwar nicht jeder brauchen, aber wenn Sie zu den Menschen gehören, die gerne mal die Talkshow aufnehmen, während Sie den neuen Tatort schauen, ist das Feature Gold wert. Was den Energieverbrauch angeht, hält sich der Sony 65XR80 relativ zurück. 

Mit 83 kWh im SDR-Modus (bei 1.000 Stunden Nutzung) und 110 kWh im HDR-Modus bewegt er sich im grünen Bereich – auch wenn die Energieeffizienzklasse „E“ nicht gerade ein Lobgesang auf Umweltfreundlichkeit ist. Für einen Fernseher dieser Größe und Ausstattung ist der Verbrauch aber durchaus im normalen Rahmen.

Sony K-65XR80 Test: Design & Maße

Beim Design hat Sony es geschafft, den schmalen Grat zwischen elegant und funktional zu gehen. Der 65XR80 ist kein auffälliger Hingucker – und das ist auch gut so. Mit einer Tiefe von nur 3,7 cm wirkt er angenehm schlank und schmiegt sich fast schon unauffällig in die Wohnzimmerumgebung ein. Die schmalen Rahmen des Fernsehers tragen dazu bei, dass der Fokus voll und ganz auf dem Bild liegt – und nicht auf dem Gehäuse drumherum. 

Wer einen dezenten, aber dennoch edlen TV sucht, ist hier genau richtig. Die Maße von 144 x 86 x 25 cm (inklusive Standfuß) sorgen dafür, dass der Fernseher trotz seiner beeindruckenden 65 Zoll nicht zu wuchtig wirkt. Sie brauchen keinen eigenen Kinosaal, um den 65XR80 unterzubringen. Allerdings sollten Sie sich gut überlegen, wo der TV stehen soll. Der mitgelieferte Standfuß ist stabil, aber auch recht breit – das könnte auf schmaleren Möbeln zum Problem werden. 

Ein nettes Detail ist die Möglichkeit, den Fernseher in verschiedenen Höhen aufzustellen. Sony hat die Halterungen so gestaltet, dass Sie den Standfuß wahlweise etwas höher oder niedriger anbringen können, je nachdem, wie Ihre Sitzposition und Ihr persönliches Sehgefühl es erfordern. Da hat mal jemand mitgedacht! Was mir beim Design besonders gefällt, ist die Kabelführung. 

Dank cleverer Kabelkanäle auf der Rückseite des Fernsehers bleibt die Optik clean, ohne dass herumhängende Kabel den minimalistischen Look stören. Es sind eben die kleinen Details, die den Unterschied machen. Die Farbwahl? Klassisch Schwarz. Keine Experimente, keine auffälligen Farbakzente. 

Einfach ein Fernseher, der sich in jedes Wohnzimmer einfügt, ohne aufdringlich zu wirken. Wenn Sie allerdings zu den Menschen gehören, die bunte LEDs und Schnickschnack wollen, dann ist der 65XR80 vielleicht nicht die beste Wahl für Sie. Hier regiert die klassische Eleganz – und das gefällt mir persönlich sehr gut.