beyerdynamic AVENTHO 300 Test

beyerdynamic hat sich als Hersteller für audiophile Geräte einen erstklassigen Ruf erarbeitet – doch mit dem AVENTHO 300 geht das Unternehmen einen neuen Weg und mischt die Wireless-Kopfhörer-Szene auf. Mit beeindruckenden Features wie Dolby Atmos, Head Tracking und einer Akkulaufzeit von bis zu 50 Stunden stellt sich die Frage: Kann beyerdynamic im Premium-Segment mit den Größen der Branche wie Sony und Bose mithalten? Der AVENTHO 300 verspricht eine Menge – doch hält er, was er verspricht? Ich habe ihn für Sie ausführlich getestet und bin in die Welt der Audioqualität, des Tragekomforts und der technischen Spielereien eingetaucht.

beyerdynamic AVENTHO 300 Test: Design & Verarbeitung

Das Design des beyerdynamic AVENTHO 300 verfolgt eine klare, minimalistische Linie – ein schlichter, aber sehr eleganter Look. Der Hersteller verzichtet auf auffällige, futuristische Details, die man bei Konkurrenten wie den Apple AirPods Max oder den Marshall Monitor III ANC findet. Stattdessen setzt beyerdynamic auf ein schlichtes, aber hochwertiges Design. Der metallische Rahmen des Kopfhörers verleiht ihm nicht nur Stabilität, sondern auch eine gewisse Eleganz. Besonders auffällig ist der „Nordic Grey“-Look, der mit einer harmonischen Kombination aus Grau und Weiß richtig schick aussieht – fast schon ein bisschen edel.

Die Verarbeitung des AVENTHO 300 ist, wie man es von beyerdynamic erwartet, tadellos. Trotz des verhältnismäßig hohen Kunststoffanteils fühlt sich der Kopfhörer robust an. Der Drehmechanismus der Ohrmuscheln ist zwar praktisch, um die Kopfhörer kompakt zu verstauen, könnte aber meiner Meinung nach etwas mehr Widerstand vertragen, um das Gefühl der Hochwertigkeit noch zu verstärken. Das Modell lässt sich problemlos zusammenklappen und in der mitgelieferten Transportbox sicher verstauen. Da hat sich beyerdynamic richtig ins Zeug gelegt.

Was den Tragekomfort betrifft, ist der AVENTHO 300 auf den ersten Blick durchaus komfortabel – er hat mit seinen 319 Gramm ein gutes Gewicht und wirkt weder zu schwer noch zu leicht. Die Ohrpolster sind weich und bieten ausreichend Platz für größere Ohren. Allerdings muss ich anmerken, dass die Polster etwas zu weich sind und sich nach längeren Tragezeiten ein leichter Druck auf den Kopf aufbauen kann. Insbesondere der Anpressdruck ist etwas stärker ausgeprägt, was bei längeren Hörsessions etwas unangenehm werden kann. Wer also auf stundenlanges Musikhören ohne den geringsten Druck steht, sollte sich vielleicht andere Modelle anschauen. Aber insgesamt liegt der Tragekomfort im guten Mittelfeld.

beyerdynamic AVENTHO 300 Test: Sound & Leistung

Nun zum Herzstück eines jeden Kopfhörers: dem Klang. Hier kommt der beyerdynamic AVENTHO 300 mit seinem STELLAR.45-Treiber ins Spiel, der bereits in einigen der besten Studio-Kopfhörer von beyerdynamic zum Einsatz kommt. Der AVENTHO 300 bietet ein ausgewogenes und dynamisches Klangbild, das vor allem in den Höhen und Tiefen punktet. Billie Eilish’s „Hostage“ klingt glasklar, die Stimme kommt unglaublich authentisch und voll rüber, ohne dabei in den Mitten zu schwächeln. In Kombination mit der präzisen Basswiedergabe entsteht eine Klanglandschaft, die den Hörer fast schon umhüllt.

Pink Floyds „Time“ ist ein weiteres Stück, das ich mit den AVENTHO 300 getestet habe. Von den klanglich präzise platzierten Tickgeräuschen bis zu den druckvollen Gitarrenriffen – der Sound wirkt ausgesprochen räumlich. Der AVENTHO 300 lässt sich nicht lumpen, wenn es um Detailtreue geht. Das Head-Tracking in Kombination mit Dolby Atmos sorgt dafür, dass die Klangbühne lebendig wirkt und sich der Klang bei Kopfbewegungen dynamisch anpasst. Ich kann sagen, dass die AVENTHO 300 in dieser Hinsicht mit wenigen Kopfhörern in ihrer Preisklasse konkurrieren können.

Allerdings muss ich auch anmerken, dass die unteren Mitten bei bestimmten Songs – vor allem bei Gitarren-lastigen Tracks – ein wenig zu zurückhaltend wirken. Hier könnte der AVENTHO 300 meiner Meinung nach noch etwas mehr Präsenz bieten, um ein rundum ausgewogenes Klangbild zu liefern. Aber das ist wirklich Jammern auf hohem Niveau, denn der AVENTHO 300 spielt insgesamt auf einem sehr hohen Niveau. Wenn Sie also auf detailreichen und räumlichen Klang stehen, ist dieser Kopfhörer definitiv ein heißer Kandidat. Der Sound hat mich beim Test auf ganzer Linie überzeugt.

beyerdynamic AVENTHO 300 Test: Frequenzgang & Empfindlichkeit

Beim AVENTHO 300 sind die technischen Daten beeindruckend. Der Kopfhörer bietet einen Frequenzgang von 5 Hz bis 22.000 Hz, was ihn zu einem der Kopfhörer mit dem größten Frequenzbereich in seiner Preisklasse macht. Diese weite Bandbreite sorgt dafür, dass sowohl tiefe Bässe als auch hohe Töne extrem gut wiedergegeben werden – und zwar ohne Verzerrung oder Überlagerung. Es ist kein Wunder, dass der AVENTHO 300 in dieser Hinsicht eine exzellente Leistung abliefert.

Was mich ebenfalls beeindruckt hat, ist die Empfindlichkeit des AVENTHO 300. Sie liegt bei 108 dB, was für einen Kopfhörer dieser Klasse sehr gut ist. Bei einem so hohen Wert können Sie sich darauf verlassen, dass auch bei niedrigen Lautstärken der Sound klar und detailreich bleibt. Egal, ob Sie leise Musik hören oder mal ordentlich aufdrehen – der AVENTHO 300 wird Ihnen nie das Gefühl geben, dass er in einem Frequenzbereich „struggelt“. Das war für mich ein klarer Pluspunkt, besonders bei Tracks mit feinen Nuancen, wie sie in vielen klassischen oder Jazz-Stücken zu finden sind.

beyerdynamic AVENTHO 300 Test: Materialien & Formgebung

Bei der Materialwahl hat sich beyerdynamic für eine Mischung aus Metall und hochwertigem Kunststoff entschieden. Dies sorgt für eine robuste Bauweise und gleichzeitig für ein angenehmes Gewicht. Der AVENTHO 300 fühlt sich stabil an, ohne dabei zu schwer zu wirken. Der Metallrahmen gibt dem Kopfhörer eine edle Optik, und das Kopfband ist weich gepolstert, sodass es sich angenehm an den Kopf anpasst. Die Ohrpolster aus Kunstleder bieten ebenfalls einen hohen Komfort, auch wenn sie – wie bereits erwähnt – bei längeren Tragezeiten etwas weicher wirken, als es vielleicht ideal wäre. 

Die Formgebung des AVENTHO 300 ist ergonomisch und sorgt dafür, dass sich die Ohrmuscheln optimal anpassen. Die flache Oberfläche der Ohrmuscheln ist nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch praktisch – sie lässt sich schnell einklappen und spart so Platz. Das ist besonders für Reisende von Vorteil. Der Kopfhörer sieht trotz seiner schlichten Optik alles andere als billig aus und dürfte auch den höchsten Ansprüchen gerecht werden.

beyerdynamic AVENTHO 300 Test: Anschlussmöglichkeiten

Mit einer breiten Palette an Anschlussmöglichkeiten stellt beyerdynamic sicher, dass der AVENTHO 300 vielseitig einsetzbar ist. Der Kopfhörer unterstützt Bluetooth 5.4, was eine stabile Verbindung und eine Reichweite von bis zu 15 Metern garantiert – in meinem Test konnte ich sogar die 15 Meter problemlos überschreiten, ohne dass die Verbindung abbrach. Das ist vor allem für die Nutzung in größeren Räumen oder bei der Verbindung mit mehreren Geräten äußerst praktisch. Der AVENTHO 300 unterstützt zudem Multipoint, sodass Sie ihn gleichzeitig mit zwei Geräten verbinden können – etwa mit Ihrem Smartphone und dem Laptop.

In der Praxis funktionierte das einwandfrei und ermöglichte mir, ohne Unterbrechung zwischen den Geräten hin- und herzuwechseln. Für diejenigen, die auf kabelgebundene Verbindungen setzen, bietet der AVENTHO 300 auch einen klassischen 3,5-mm-Klinkenanschluss und sogar die Möglichkeit, per USB-C Musik zu hören – eine willkommene Funktion, die gerade für die Nutzung an modernen Geräten wie Laptops oder Smartphones praktisch ist. Dies ist ein weiteres Plus, das den AVENTHO 300 zu einem flexiblen Begleiter macht.

beyerdynamic AVENTHO 300 Test: Gerätesteuerung & App-Anbindung

Die Steuerung des AVENTHO 300 erfolgt größtenteils über die Touchfläche an der rechten Ohrmuschel. Diese ist äußerst präzise und reagiert ohne Verzögerung auf Ihre Eingaben. Mit einfachen Wischbewegungen können Sie die Lautstärke anpassen, zum nächsten oder vorherigen Track springen oder die Wiedergabe starten bzw. pausieren. Wer es lieber etwas traditioneller mag, kann die physischen Knöpfe an der Unterseite der rechten Ohrmuschel nutzen. Hier lassen sich Power, ANC und Transparenzmodus steuern – alles intuitiv und ohne viel Aufwand.

Die Anbindung an die dazugehörige App von beyerdynamic eröffnet weitere Möglichkeiten. Über die App können Sie den ANC- und Transparenzmodus in fünf Stufen anpassen und sogar den Klang mit einem 5-Band-Equalizer feinjustieren. Darüber hinaus gibt es zahlreiche voreingestellte Equalizer-Profile, die für verschiedene Musikgenres optimiert sind. Diese Anpassungsmöglichkeiten bieten einen echten Mehrwert und ermöglichen eine maßgeschneiderte Klangwiedergabe.

beyerdynamic AVENTHO 300 Test: Akkulaufzeit & Ladezeiten

Mit einer Akkulaufzeit von bis zu 50 Stunden bei aktiviertem ANC gehört der AVENTHO 300 zu den absoluten Spitzenreitern in dieser Kategorie. Die lange Akkulaufzeit ermöglicht es Ihnen, stundenlang Musik zu hören, ohne sich Sorgen um das Laden machen zu müssen. Besonders praktisch ist die Schnellladefunktion: In nur 10 Minuten Ladezeit erhalten Sie bereits 5 Stunden Musikgenuss – ideal, wenn es mal schnell gehen muss und Sie in der U-Bahn keine Zeit haben, den Kopfhörer länger an den Strom zu hängen.

Das Ladegerät erfolgt über den modernen USB-C-Anschluss, was heutzutage fast schon Standard ist und eine schnelle und effiziente Ladegeschwindigkeit garantiert. Einzig die fehlende Wireless-Ladefunktion könnte für einige Nutzer ein kleiner Wermutstropfen sein, aber auch hier bietet der AVENTHO 300 mit seiner schnellen Ladezeit eine sehr gute Lösung.

beyerdynamic AVENTHO 300 Test: Klangqualität & Performance

Die Klangqualität des AVENTHO 300 ist in dieser Preisklasse absolut beeindruckend. Durch die Verwendung der STELLAR.45-Treiber wird ein lebendiger und detailreicher Sound geboten, der auch bei hohen Lautstärken nicht an Klarheit verliert. Billie Eilish’s „Hostage“ hat bei dieser Gelegenheit eine ganz neue Dimension gewonnen. Ihre markante Stimme kommt gestochen scharf und unverfälscht rüber, was besonders bei anspruchsvolleren Audiophile-Teststücken wie Pink Floyds „Time“ zur Geltung kommt.

Der Kopfhörer spielt nicht nur in den Höhen und Bässen hervorragend, sondern zeigt auch in den Mitten eine ausgewogene Klangbalance. Der AVENTHO 300 eignet sich für eine Vielzahl von Musikgenres – sei es Klassik, Rock, Electro oder Heavy Metal. Der Klang ist bei all diesen Genres dynamisch, klar und gut strukturiert. Besonders beeindruckt hat mich die Dolby Atmos Unterstützung mit Head-Tracking. Dies sorgt nicht nur für einen verbesserten Klangraum, sondern auch für eine dynamische Anpassung des Sounds an Kopfbewegungen, was vor allem beim Ansehen von Filmen oder beim Gaming für ein völlig neues Erlebnis sorgt.