Campfire Audio Solaris Stellar Horizon Test

Der Campfire Audio Solaris Stellar Horizon ist ein Meisterwerk der Audio-Ingenieurskunst, das nicht nur technikaffine Audiophile in seinen Bann ziehen wird, sondern auch diejenigen, die einfach nur eine atemberaubende Klanglandschaft genießen möchten. In diesem Testbericht werde ich die Details, Vorzüge und vielleicht auch ein paar Schwächen dieses IEMs (In-Ear-Monitors) genau unter die Lupe nehmen – und das auf eine sachliche, informative, aber hoffentlich auch unterhaltsame Weise. Bevor Sie weiterlesen: Halten Sie Ihre Kreditkarte fest, denn der Preis von 2.670 US-Dollar könnte Ihre Kaufentscheidung beeinflussen. Beginnen wir mit dem Offensichtlichen: Campfire Audio hat sich mit dem Solaris Stellar Horizon selbst übertroffen. Wer bereits die Vorgängermodelle wie den Solaris 2020 oder sogar den Andromeda kennt, weiß, dass diese Marke den High-End-Bereich des IEM-Marktes dominiert. Doch mit dem Solaris Stellar Horizon betreten wir eine neue Ebene. Er bringt nicht nur die bereits großartige Technologie der früheren Modelle mit, sondern verbessert sie durch neue Materialien, ein aktualisiertes Design und natürlich – den Klang. Wenn Sie jemals davon geträumt haben, mitten in einem Konzert zu stehen, während die Musiker um Sie herum spielen, dann kommen Sie diesem Erlebnis mit dem Solaris Stellar Horizon wohl so nah wie nie zuvor. Die Frage, die wir hier beantworten wollen, ist, ob dieser IEM das viele Geld wert ist. Lassen Sie uns beginnen.

Campfire Audio Solaris Stellar Horizon Test: Design & Verarbeitung

Wenn es um Design geht, macht Campfire Audio keine halben Sachen. Der Solaris Stellar Horizon ist eine Kombination aus futuristischer Ästhetik und klassischem Luxus. Die Gehäuse bestehen aus gebürstetem Edelstahl, und die PVD-beschichteten (Physical Vapor Deposition) Zierelemente aus Gold verleihen den Ohrhörern einen Hauch von Steampunk. Doch nicht nur die Optik zählt, auch die Funktionalität muss stimmen. Was mir besonders aufgefallen ist, ist die Detailverliebtheit bei der Fertigung. Die in den Gehäusen verbauten Messing-MMCX-Anschlüsse sind robust und machen das Wechseln der Kabel unkompliziert. Obwohl ich zugeben muss, dass MMCX-Verbindungen manchmal fummelig sein können, hat Campfire hier hervorragende Arbeit geleistet, um die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern. Kein Wackeln, kein lockerer Sitz – die Verbindung hält bombenfest. Ein kleines, aber nicht unwichtiges Detail: Die Ohrhörer sind etwas schwerer als manch andere IEMs, aber das Gewicht verteilt sich gleichmäßig. Das ergonomische Design sorgt dafür, dass der Tragekomfort auch bei längeren Hörsessions hoch bleibt. Auch nach mehreren Stunden des Tragens verspürt man keine unangenehmen Druckstellen. Das ist eine erfreuliche Überraschung, denn viele andere High-End-IEMs neigen dazu, nach einer Weile unangenehm zu werden. Allerdings gebe ich zu, dass die etwas längeren Ohrstöpsel nicht für jedermann angenehm sein könnten, besonders für diejenigen mit kleineren Ohren. Der einzige echte Kritikpunkt an der Verarbeitung ist das mitgelieferte Transportetui. Obwohl es aus hochwertigem Leder besteht, bietet es nicht den besten Schutz, wenn Sie die IEMs mitnehmen möchten. Ein härteres Gehäuse wäre definitiv praktischer, wenn man bedenkt, dass diese Ohrhörer nicht gerade billig sind. Der Solaris Stellar Horizon ist ein absoluter Hingucker, der sowohl auf optischer als auch auf technischer Ebene überzeugt. Das Design ist luxuriös, die Verarbeitung tadellos und der Tragekomfort bemerkenswert hoch. Aber es gibt Raum für Verbesserungen – vor allem bei der Wahl des Etuis. (Wortanzahl: 421)

Campfire Audio Solaris Stellar Horizon Test: Sound & Leistung

Nun kommen wir zu dem wohl wichtigsten Aspekt: dem Klang. Der Solaris Stellar Horizon wurde für eine neutrale, detaillierte und breite Klangbühne konzipiert, und genau das liefert er auch. Von Anfang an war klar, dass dieser IEM eher in Richtung technischer Präzision als romantischer Wärme geht, was eine bewusste Entscheidung von Campfire Audio war. Während meines Tests habe ich verschiedene Musikrichtungen ausprobiert, um zu sehen, wie gut der Solaris Stellar Horizon in verschiedenen Szenarien abschneidet. Als ich zum Beispiel „Random Access Memories“ von Daft Punk auflegte, war ich besonders beeindruckt von der Klarheit der tiefen Frequenzen. Die Basslines waren straff und präzise, ohne jemals die Mitten zu überdecken. Es ist jedoch erwähnenswert, dass dieser IEM nicht unbedingt für Bassliebhaber geeignet ist. Der Bass ist da, keine Frage, aber er dominiert nicht. Wer also den „Bumm“ in seiner Musik sucht, wird möglicherweise enttäuscht sein. Die Mitten sind klar und detailliert. Ein Song wie „How Long“ von Tove Lo bringt die Stärken des Solaris Stellar Horizon besonders zur Geltung. Die Stimme von Tove Lo klang unglaublich lebendig, fast als stünde sie direkt neben mir. Diese Natürlichkeit und Präzision in den Mitten machen den IEM besonders gut geeignet für Vokal- und Akustikmusik. Kommen wir nun zu den Höhen. Hier zeigt der Solaris Stellar Horizon eine gewisse Brillanz, die aber niemals ins Schrille abgleitet. Ein gutes Beispiel ist „The Alien“ von Dream Theater, ein anspruchsvolles Stück mit vielen Höhenfrequenzen. Die Zimbeln waren kristallklar und gut getrennt von den restlichen Instrumenten. Jedoch kann es bei manchen Songs dazu kommen, dass die Höhen fast zu präsent wirken, was in einer längeren Hörsession anstrengend sein kann. Was den Klangbühne betrifft, so ist diese erstaunlich weit und tief. Tatsächlich könnte man den Eindruck gewinnen, dass man mitten im Raum steht, umgeben von den Musikern. Die Instrumente sind präzise voneinander getrennt, was das Hörerlebnis besonders bei komplexen Musikstücken erheblich verbessert. Der Solaris Stellar Horizon liefert eine herausragende Klangqualität, die durch ihre Neutralität und Präzision besticht. Wer auf der Suche nach einem romantischen, warmen Klang ist, sollte jedoch vielleicht lieber zum Vorgängermodell greifen.

Campfire Audio Solaris Stellar Horizon Test: Frequenzgang & Empfindlichkeit

Was die technischen Daten betrifft, gehört der Solaris Stellar Horizon sicherlich zu den Spitzenreitern. Der Frequenzgang reicht von 5 Hz bis 20 kHz, was auf dem Papier bedeutet, dass dieser IEM in der Lage ist, die tiefsten Bässe und die höchsten Höhen wiederzugeben. In der Praxis bedeutet dies, dass Sie jeden winzigen Ton, jedes leise Flüstern und jede Nuance hören können, die in der Musik enthalten ist. Interessanterweise setzt Campfire Audio beim Solaris Stellar Horizon auf eine Kombination aus einem 10-mm-ADLC-Treiber (Amorphous Diamond-Like Carbon) und drei Balanced-Armature-Treibern. Diese technische Zusammensetzung mag zwar auf den ersten Blick nicht besonders beeindruckend erscheinen – schließlich gibt es auf dem Markt IEMs mit zehn oder mehr Treibern – aber hier zeigt sich wieder, dass weniger manchmal mehr ist. Der ADLC-Treiber sorgt für eine saubere Basswiedergabe, während die Balanced Armatures dafür verantwortlich sind, die Mitten und Höhen klar und unverfälscht darzustellen. Was die Empfindlichkeit betrifft, so liegt diese bei 94 dB. Das bedeutet, dass der Solaris Stellar Horizon leicht zu betreiben ist und Sie nicht unbedingt einen High-End-Verstärker benötigen, um ihn zum Klingen zu bringen. Selbst mit einem Smartphone oder einem tragbaren DAC erreichen Sie eine beeindruckende Lautstärke und Dynamik. Aber seien wir ehrlich: Wenn Sie bereits 2.670 US-Dollar für IEMs ausgeben, werden Sie wahrscheinlich auch in einen entsprechenden DAP (Digital Audio Player) investieren wollen, um das volle Potenzial auszuschöpfen. Die Impedanz beträgt nur 4,4 Ohm, was ebenfalls bemerkenswert ist. Das ist extrem niedrig und könnte auf einigen Geräten zu Hintergrundgeräuschen führen. Während meines Tests hatte ich jedoch keine Probleme, und die IEMs funktionierten einwandfrei mit verschiedenen Quellen wie dem Cayin N3 Pro und dem iBasso DX170. Was mir besonders gut gefällt, ist die Fähigkeit des Solaris Stellar Horizon, auch bei niedrigen Lautstärken eine beeindruckende Klangdynamik zu bieten. Egal, ob Sie leise Musik im Hintergrund hören oder die Lautstärke aufdrehen – die Klarheit und Detailgenauigkeit bleiben konstant.