Grado Hemp Test

Zuletzt aktualisiert am Oktober 6, 2024

Grado Hemp Test
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Grado, eine Marke, die audiophile Herzen höherschlagen lässt – oder vielleicht auch skeptisch die Augenbrauen hochziehen lässt. Besonders das Design, das wohl irgendwo zwischen „Vintage-Liebhaber“ und „Minimalismus der 50er-Jahre“ angesiedelt ist, polarisiert stark. Doch heute geht es nicht um irgendeinen Kopfhörer dieser Marke, sondern um den Grado „The Hemp“. Sie fragen sich vielleicht: Hanf? In einem Kopfhörer? Ja, Sie haben richtig gehört! Was genau es mit diesem exotischen Material auf sich hat und ob der Klang wirklich „highly addictive“ ist, klären wir im folgenden Testbericht.

Grado Hemp Test: Design & Verarbeitung

Beim ersten Blick auf den Grado Hemp könnte man meinen, er sei in einer Zeitmaschine direkt aus den 70er Jahren zu uns katapultiert worden. Das rustikale Design und die Schaumstoffpolster, die direkt auf den Ohren aufliegen, wirken auf den ersten Blick vielleicht ein wenig antiquiert. Doch wie heißt es so schön: „Don’t judge a book by its cover“. Was den Grado Hemp nämlich auszeichnet, ist das Material, aus dem die Ohrschalen gefertigt sind: Hanf und Ahorn. Kein Witz, diese Kopfhörer bestehen tatsächlich zu einem großen Teil aus Hanf. Der Hanf wird dabei stark komprimiert und sorgt so für eine natürliche Dämpfung, was die Klangqualität beeinflusst – aber dazu später mehr. Die Verarbeitung des Grado Hemp ist solide, wenn auch nicht perfekt. Die Haltebügel bestehen aus Kunststoff, der leider Grate aufweist, was an die Gussform erinnert. 

Das Kopfband ist aus Leder, schlicht, aber funktional. Wer jedoch auf High-End-Finish Wert legt, könnte von den Plastikteilen und der doch recht simplen Größenverstellung (ein Metallstift in einer Hülse) leicht enttäuscht sein. Die Holzoberflächen der Ohrmuscheln variieren in ihrer Struktur, was dem Kopfhörer einen gewissen handgefertigten Charme verleiht. Das könnte man als rustikal bezeichnen – oder auch als „unique selling point“. Doch der Tragekomfort? Tja, sagen wir mal so: Wenn Sie Brillenträger sind, sollten Sie sich auf Herausforderungen gefasst machen. Der hohe Anpressdruck und die dünnen Polster – gerade mal 5 mm dick – sorgen für ein Erlebnis, das nicht jeder als bequem bezeichnen würde. Nach etwa 15 Minuten könnte es sein, dass Sie eine kleine „Entlastungspause“ brauchen. Doch wer hart im Nehmen ist, wird belohnt – vor allem, wenn es um den Sound geht. Was ebenfalls auffällt: Das fest verbaute, dicke und störrische Kabel. Flexibilität? Fehlanzeige! Ein Kabelwechsel ist hier nicht ohne Weiteres möglich, was im Jahr 2023 doch etwas verwundert. Es scheint, als wäre das Kabel einem Bügeleisen entwichen. Grado bleibt hier seinem minimalistischen Konzept treu – ob das wirklich sinnvoll ist, darüber lässt sich streiten.

Grado Hemp Test: Sound & Leistung

Doch kommen wir zum Herzstück eines jeden Kopfhörers: dem Klang. Die Optik mögen Sie vielleicht skeptisch gemacht haben, doch der Grado Hemp liefert hier ab – und wie! Ich habe den Kopfhörer an verschiedenen Verstärkern und Playern getestet, unter anderem dem Astell & Kern KANN MAX und dem Questyle Fifteen. Überraschenderweise braucht der Grado Hemp nicht viel Leistung, um zu glänzen. Mit einer Impedanz von 38 Ohm und 98 dB bei 1mW reicht schon ein einfaches Smartphone, um die Qualitäten des Kopfhörers zu entfalten. Doch das volle Potenzial erreicht er erst mit einem kräftigen Verstärker. Der Klang des Grado Hemp ist geprägt von einer leicht warmen Tonalität. Besonders der Bass ist hier hervorzuheben: straff, kompakt und mit ordentlich Punch. Songs wie „Brother“ von Avicii oder „Thriller“ von Michael Jackson klingen druckvoll und gleichzeitig sauber. 

Die Snare-Drums haben ein tolles Ansprechverhalten, während Bassdrums schnell und präzise wiedergegeben werden. Besonders Fans von Rock und Metal werden hier auf ihre Kosten kommen, da der Grado Hemp Gitarrenriffs so präsentiert, als stünden Sie direkt neben dem Verstärker. In den Mitten zeigt der Kopfhörer seine wahre Stärke. Detailreich und strukturiert – hier gibt es keine Kompromisse. Besonders Stimmen kommen klar und deutlich zur Geltung, ohne sich dabei in den Vordergrund zu drängen. Das macht den Grado Hemp zu einer guten Wahl für akustische Musik oder Jazz, wo die Mitten häufig eine zentrale Rolle spielen. Und die Höhen? Diese sind nicht übertrieben scharf oder sibilant, sondern angenehm weich und doch detailliert. Auch nach längerem Hören wird der Sound nicht anstrengend, was für eine gelungene Abstimmung spricht. Besonders auffällig ist, dass die Höhen nie nerven oder zu dominant werden, was bei manchen Kopfhörern in dieser Preisklasse durchaus der Fall sein kann.

Grado Hemp Test: Frequenzgang & Empfindlichkeit

Mit einem angegebenen Frequenzbereich von 13 Hz bis 28 kHz deckt der Grado Hemp alles ab, was das menschliche Ohr erfassen kann – und noch ein wenig mehr. Nun könnte man argumentieren, dass Frequenzen jenseits der 20 kHz für die meisten von uns ohnehin nicht mehr wahrnehmbar sind. Dennoch zeigt sich hier der Anspruch von Grado, auch die höchsten Töne sauber und klar darzustellen. Interessant wird es im Bassbereich. Mit 13 Hz bietet der Grado Hemp einen Tiefgang, der besonders bei elektronischer Musik oder auch bei Orchesteraufnahmen beeindruckend zur Geltung kommt. Der Bass ist dabei niemals dominant, sondern fügt sich harmonisch ins Gesamtbild ein. 

Egal, ob Sie Beat it“ von Michael Jackson aufdrehen oder den Basslines von Daft Punks „Get Lucky“ folgen – der Grado Hemp bleibt stets präzise und kontrolliert. Die Empfindlichkeit liegt bei 98 dB/mW. Das bedeutet, dass der Grado Hemp auch an leistungsschwächeren Geräten gut betrieben werden kann, ohne dass der Sound darunter leidet. Ein High-End-Verstärker bringt natürlich noch einmal ein wenig mehr Tiefe und Präzision ins Spiel, aber selbst an einem Standard-Smartphone macht der Grado eine gute Figur. Was jedoch auffällt: Trotz des offenen Designs des Kopfhörers bleibt die Isolation nach außen hin überraschend gut. Klar, es ist kein Vergleich zu geschlossenen Modellen, und in lauten Umgebungen wird der Sound auch nicht perfekt abgeschirmt. Doch für den Einsatz in ruhigeren Umgebungen oder beim Hören zu Hause bietet der Grado Hemp eine gute Balance zwischen Offenheit und Abschirmung. 

Der Klang wirkt immer frei und unkomprimiert, was besonders bei Live-Aufnahmen oder orchestralen Stücken für ein mitreißendes Erlebnis sorgt. Alles in allem ist der Frequenzgang des Grado Hemp ausgewogen und detailreich. Die Abstimmung sorgt dafür, dass alle Frequenzbereiche harmonisch miteinander verschmelzen. Besonders beeindruckend ist, wie der Hanf und das Ahornholz im Gehäuse miteinander agieren und für eine natürliche Klangfärbung sorgen. Ob es wirklich am Hanf liegt? Schwer zu sagen, aber ich bin überzeugt, dass Grado hier ganze Arbeit geleistet hat.

Grado Hemp Test: Materialien & Formgebung

Wenn man das Wort „Hanf“ hört, denkt man vielleicht zuerst an alternative Lebensstile oder nachhaltige Mode – aber an Kopfhörer? Grado hat mit dem Hemp-Kopfhörer etwas Einzigartiges geschaffen, denn das Material spielt hier eine zentrale Rolle. Die Ohrschalen bestehen aus einer Mischung aus Hanf und Ahornholz. Laut Grado sorgt der stark komprimierte Hanf für eine natürliche Dämpfung, was den Klang positiv beeinflusst. Das Ahornholz wird hinzugefügt, um die akustischen Eigenschaften des Hanfs zu ergänzen und den Klang zu balancieren. Dieses Zusammenspiel der Materialien erzeugt nicht nur einen tollen Sound, sondern auch ein einzigartiges Design. Die Maserung des Holzes und die leicht unregelmäßige Struktur des Hanfs verleihen dem Grado Hemp ein charmantes, fast schon handgemachtes Aussehen. Jeder Kopfhörer ist dabei ein Unikat, was in Zeiten von Massenproduktion sicherlich ein Pluspunkt ist. Doch wie sieht es mit der Formgebung aus? Nun, hier scheiden sich vermutlich die Geister. 

Das Design ist schlicht und funktional, könnte man sagen. Der Kopfhörer ist nicht dafür gemacht, modische Statements zu setzen, sondern konzentriert sich voll und ganz auf das Wesentliche: den Klang. Das Lederkopfband ist zwar angenehm zu tragen, wirkt aber im Vergleich zu anderen High-End-Kopfhörern eher einfach. Ebenso die Polster: Sie sind dünn und liegen direkt auf den Ohren auf, was nicht unbedingt jedermanns Sache ist. Trotz der minimalistischen Optik liegt der Grado Hemp überraschend leicht auf dem Kopf. Doch nach längerem Tragen könnte der Komfort – wie bereits erwähnt – zum Problem werden. Das feste Kabel ist da auch keine Hilfe, denn es neigt dazu, sich zu verheddern und sorgt durch seine Dicke für ein etwas klobiges Tragegefühl. Eine abnehmbare Kabeloption wäre hier wirklich wünschenswert gewesen, zumal das restliche Design so gut durchdacht ist. Die Wahl von Hanf und Ahorn als Materialien zeigt, dass Grado nicht nur klanglich, sondern auch in puncto Nachhaltigkeit neue Wege geht. Und auch wenn das Design vielleicht nicht jedem zusagt, so wird es sicherlich seine Fans finden – vor allem unter denen, die das Handgemachte und Einzigartige schätzen.

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Grado Hemp Test: Günstigste Anbieter

Zuletzt aktualisiert am Oktober 30, 2024 um 12:21 am . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Grado Hemp Test: Fazit & Bewertung

Wenn Sie sich fragen, ob der Grado Hemp der richtige Kopfhörer für Sie ist, hängt das vor allem davon ab, was Sie von einem Kopfhörer erwarten. Wenn Sie bereit sind, ein wenig Komfort zu opfern und über das störrische Kabel hinwegzusehen, werden Sie klanglich auf jeden Fall belohnt. Der Grado Hemp liefert einen direkten, mitreißenden Sound, der besonders in den Mitten und im Bassbereich überzeugt. Das Material aus Hanf und Ahorn verleiht dem Kopfhörer nicht nur einen einzigartigen Klangcharakter, sondern auch ein charmantes Design. In puncto Verarbeitung und Tragekomfort gibt es jedoch Verbesserungspotenzial. Ein abnehmbares Kabel und bequemere Polster hätten den Grado Hemp zu einem absoluten Spitzenprodukt machen können. Doch wenn der Klang für Sie im Vordergrund steht, werden Sie mit dem Grado Hemp einen Kopfhörer haben, der süchtig macht – und das ganz ohne Nebenwirkungen.

Grado Hemp Test: Produktdaten

Bauart
TypOn-Ear
VerbindungKabel
BauformOffen
BügelformKopfbügel
Faltbarfehlt
Besonderheiten
  • Drehbare Ohrmuscheln
  • Verstellbarer Kopfbügel
Gewicht218 g
Wasserabweisendfehlt
Wasserdichtfehlt
Lieferumfang3.5-/6.3-mm-Adapter
Geeignet für
HiFivorhanden
Features
Auracastk.A.
Klangeigenschaften
Frequenzbereich13 Hz – 28 kHz
Nennimpedanz38 Ohm
Schalldruck98 dB
Ausstattung
Fernbedienungfehlt
Mikrofonfehlt
Balance-Reglerfehlt
Lautstärkebegrenzungfehlt
Lightning-Anschlussfehlt

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