SIVGA ANSER Test

Kopfhörer sind nicht einfach nur ein weiteres technisches Gadget; sie sind eine Reise in die Welt der Musik, ein unverzichtbares Accessoire für Filmabende oder Gaming-Sessions. Der SIVGA ANSER, das neueste Modell des chinesischen Herstellers SIVGA, will all diese Bedürfnisse vereinen. In diesem Testbericht schauen wir uns genau an, wie gut der ANSER in den verschiedenen Disziplinen abschneidet. Dazu gehört alles – vom Design bis hin zur Klangqualität, von der Verarbeitung bis hin zur Akkulaufzeit (obwohl er keinen Akku hat – aber dazu später mehr).

SIVGA ANSER Test: Design & Verarbeitung

Wenn man den SIVGA ANSER in den Händen hält, ist es schwer, nicht sofort die hohe Verarbeitungsqualität zu bemerken. Der Kopfhörer vereint Funktionalität mit einem schlichten, eleganten Design. Der Hersteller setzt auf eine Kombination aus Holz und Metall, was ihm nicht nur eine sehr ästhetische, sondern auch eine robuste Ausstrahlung verleiht. Insbesondere das Gehäuse aus massivem Holz ist ein echter Hingucker – kein Wunder, dass es handgefertigt und durch traditionelle Handpolitur veredelt wird. Der ANSER fühlt sich im Vergleich zu anderen Kopfhörern dieser Preisklasse besonders leicht an, was ihn äußerst komfortabel für längere Hörsessions macht. 

Die Polsterung des Kopfbandes ist weich und angenehm, und die Ohrpolster aus samtweichem Material passen sich hervorragend der Form Ihrer Ohren an. Trotz der festen Bauweise und der soliden Materialien ist der ANSER überraschend leicht und bietet eine minimalistische, aber durchdachte ergonomische Konstruktion, die eine langanhaltende Bequemlichkeit gewährleistet. Die Kopfhörer selbst sind außerdem mit drehbaren Yokes ausgestattet, sodass der ANSER eine flexible Passform für jede Kopfform bieten kann. In Kombination mit dem geringen Anpressdruck sitzt der ANSER stabil und komfortabel, auch wenn er über längere Zeit getragen wird. Das Design aus dunkel gebeiztem Mahagoniholz und die minimalistische Metallakzente sorgen dafür, dass der Kopfhörer sowohl optisch als auch funktional eine solide Figur macht. 

Natürlich ist das Gewicht entscheidend, wenn es darum geht, wie lange man den Kopfhörer tragen kann, ohne dabei an Komfort zu verlieren. Hier punktet der ANSER durch seine Leichtigkeit, was für stundenlange Nutzung ideal ist – gerade für Menschen, die ihre Kopfhörer den ganzen Tag tragen möchten, sei es beim Arbeiten, Musikhören oder bei der Gaming-Session. Allerdings, und das möchte ich nicht verschweigen, könnte die Qualität der mitgelieferten Tragetasche besser sein. Sie schützt den Kopfhörer im Wesentlichen vor Staub, aber eine robustere Tasche oder ein Case wären angesichts des Preises wünschenswert gewesen. Für das Angebot des ANSER lässt sich dies aber durchaus verschmerzen.

SIVGA ANSER Test: Sound & Leistung

Nun zum wichtigsten Punkt: dem Klang. Was bringt ein Kopfhörer, der gut aussieht und bequem ist, wenn der Sound nicht mithält? Der SIVGA ANSER verwendet einen 50-mm-Dynamiktreiber mit einer Titan-beschichteten Membran, die zusammen mit einem starken NdFeB-Magneten und einem präzise bearbeiteten Sound Chamber für eine klare und dynamische Audioausgabe sorgen soll. Und ich muss sagen: Für die Preisregion liefert der ANSER eine durchaus respektable Leistung. Der Sound des ANSER ist warm und musikalisch, was sich besonders bei Genres wie Pop, elektronischer Musik und sogar beim Film schauen als angenehm herausstellt. 

Der Bass ist präsent, aber nicht überwältigend – was bedeutet, dass der ANSER auch für Musikrichtungen mit weniger starkem Bass sehr gut geeignet ist. Beispielsweise bei Tracks wie „Strobe“ von Deadmau5 und „Take Five“ von Dave Brubeck wird der Bass als genau und gut kontrolliert wahrgenommen, ohne die Mitten oder Höhen zu überlagern. Wenn Sie auf der Suche nach Kopfhörern sind, die Ihnen das Gefühl vermitteln, mitten im Geschehen zu sein, ohne dass die tiefsten Bässe den Rest des Songs übertönen, ist der ANSER eine ausgezeichnete Wahl. Die Mitten hingegen sind ein klarer Gewinner. Sowohl gesprochene Worte als auch Instrumente wie Gitarren und Klaviere klingen präzise und lebendig, besonders bei Songs wie „What A Wonderful World“ von Louis Armstrong, wo die warme Mittenpräsenz und die Klarheit der Stimme überzeugen. 

Die Höhen sind zwar vorhanden, aber nicht zu grell oder spitz – sie bleiben zurückhaltend und glatt, was für längere Hörsessions durchaus vorteilhaft ist. Allerdings könnte der ANSER in Bezug auf die hohe Frequenz etwas mehr „Luft“ und Brillanz vertragen. Für Fans von klassischer Musik oder anspruchsvolleren Jazz-Stücken wie „Maiden Voyage“ von Herbie Hancock könnte dies ein kleiner Makel sein, denn die Höhen neigen dazu, etwas gedämpft zu klingen. Im Vergleich zu teureren Kopfhörern – wie dem Hifiman Sundara – kommt der ANSER bei der Auflösung und Detailtreue vielleicht nicht ganz mit, bietet jedoch in seiner Preisklasse ein sehr solides und durchaus angenehmes Hörerlebnis. Für den Preis von rund 199 US-Dollar ist der Klang definitiv überdurchschnittlich.

SIVGA ANSER Test: Frequenzgang & Empfindlichkeit

Der SIVGA ANSER beeindruckt durch seine gut ausbalancierte Frequenzwiedergabe und eine Empfindlichkeit von 105 dB. Bei einer Impedanz von 38 Ohm benötigt der Kopfhörer nicht besonders viel Leistung, um gut zu klingen, doch für optimale Performance empfiehlt es sich, ihn an eine Quelle mit etwas mehr Leistung anzuschließen. Ein einfacher DAC-Dongle wird wahrscheinlich nicht ausreichen, um das volle Potenzial des ANSER zu entfalten. Hierbei zeigt sich, dass der ANSER in der Lage ist, die feinen Details der Musik gut zu extrahieren, wenn er entsprechend betrieben wird. 

In Bezug auf den Frequenzgang deckt der ANSER das gesamte Hörspektrum von 20 Hz bis 20 kHz ab, was für den durchschnittlichen Musikliebhaber absolut ausreichend ist. Was mir besonders auffällt, ist die präzise Handhabung der unteren Frequenzen. Der Bass ist gut definiert und bietet eine solide Grundlage, ohne dabei den Rest des Frequenzspektrums zu dominieren. Die Mitten und Höhen sind, wie bereits erwähnt, eher sanft abgestimmt, was bei vielen Hörern für ein angenehmes und nicht ermüdendes Hörerlebnis sorgt. In meiner praktischen Anwendung, besonders bei rockigen Tracks wie „Smells Like Teen Spirit“ von Nirvana, konnte der ANSER die Balance zwischen Bass und Mitten sehr gut aufrechterhalten, ohne dass sich die Klangbühne verengte oder der Bass unangemessen dröhnte. Für einen Kopfhörer dieser Preisklasse ist das ein großer Pluspunkt. 

Auch bei elektronischen Tracks, bei denen tiefere Bässe erforderlich sind, zeigt der ANSER, dass er nicht nur ein solides Fundament bietet, sondern auch die Detailtreue wahrt. Dennoch könnte er für wahre Bassliebhaber etwas mehr Tiefgang vertragen. Wenn es um Empfindlichkeit geht, ist der SIVGA ANSER relativ unempfindlich gegenüber Verzerrungen bei normalen Lautstärken. Wenn Sie jedoch vorhaben, ihn mit leistungsstarken Verstärkern oder DACs zu betreiben, kann der ANSER noch mehr aus seiner hohen Empfindlichkeit herausholen, was zu einer klareren und detaillierteren Wiedergabe führt.