Mohr SL20 Test

Der Mohr SL20 ist ein 2,5-Wege-Standlautsprecher, der für knapp 200 Euro erhältlich ist. Das Preissegment klingt erstmal verlockend, wenn man bedenkt, dass die Lautsprecher nicht nur für Einsteiger interessant sein sollen, sondern auch ambitionierte HiFi-Fans ansprechen möchten. Hersteller Mohr hat sich in der Szene bereits einen Namen gemacht, und mit dem SL20 will man das Preis-Leistungs-Verhältnis auf ein neues Level heben. Doch kann er in puncto Klang und Design wirklich überzeugen? Hier erfahren Sie, was der Mohr SL20 bietet, wo seine Stärken und Schwächen liegen und warum dieser Lautsprecher möglicherweise der richtige für Sie sein könnte.

Mohr SL20 Test: Design & Verarbeitung

Die Optik des Mohr SL20 ist schlicht, aber elegant. Mit einer Höhe von 87 cm, einer Breite von 19 cm und einer Tiefe von 26,5 cm macht der Lautsprecher im Wohnzimmer durchaus etwas her, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Das Gehäuse ist in einem schlichten Nussbaum-Finish gehalten, was ihn klassisch und gleichzeitig modern wirken lässt. Die Verarbeitung ist erstaunlich solide – vor allem, wenn man den günstigen Preis berücksichtigt. Die Front des Lautsprechers ist mit einer 18 mm starken MDF-Platte ausgestattet, was für zusätzliche Stabilität sorgt. 

Ein Blick auf die Details verrät, dass Mohr bei der Konstruktion nichts dem Zufall überlassen hat. Interne Versteifungen sorgen für zusätzliche Robustheit und verhindern störende Vibrationen, die den Klang beeinflussen könnten. Gerade für Einsteiger ist das oft ein Problem bei günstigeren Modellen, aber der SL20 schafft es hier, diese Stolperfalle zu umgehen. Auch die Lautsprecher-Bauteile selbst sind gut eingepasst, was für eine saubere und klare Optik sorgt. Die Standfüße mit Spikes zur Entkoppelung sind ein nettes Extra, das bei Lautsprechern dieser Preisklasse nicht selbstverständlich ist. Damit lässt sich der Lautsprecher perfekt auf unterschiedlichen Bodenbelägen platzieren – sei es auf Teppich oder Parkett. Die Spikes verhindern dabei, dass unnötige Vibrationen den Klang negativ beeinflussen. 

Für den Preis von rund 200 Euro finde ich diese zusätzliche Ausstattung wirklich bemerkenswert. Ein weiteres Highlight sind die abnehmbaren Frontabdeckungen, die den Lautsprechern einen sauberen Look verleihen, wenn sie nicht in Betrieb sind. Praktisch und schick zugleich! Alles in allem merkt man, dass der Mohr SL20 sowohl für HiFi-Einsteiger als auch für erfahrene Musikliebhaber einiges bietet. Die Liebe zum Detail in der Verarbeitung und das durchdachte Design machen ihn zu einem echten Hingucker – ohne dabei abgehoben zu wirken. Wenn Sie also nach einem Lautsprecher suchen, der sich optisch gut in Ihr Wohnzimmer einfügt und nicht wie ein technisches Monster aussieht, dann ist der Mohr SL20 meiner Meinung nach definitiv einen Blick wert.

Mohr SL20 Test: Sound & Leistung

Kommen wir zum wichtigsten Punkt: dem Klang. Der Mohr SL20 arbeitet mit einem 2,5-Wege-System, das sowohl in den Höhen als auch in den Tiefen ordentlich auftrumpfen möchte. Die Kombination aus einem 22-mm-Hochtöner von Wavecor und einem 135-mm-Kevlar-Tieftöner sorgt laut Hersteller für eine harmonische Klangwiedergabe – und ja, der erste Eindruck enttäuscht nicht. In den Höhen liefert der Lautsprecher eine beeindruckende Klarheit. Der Hochtöner schafft es, selbst feine Details sauber und ohne Verzerrungen darzustellen. Besonders bei akustischen Stücken und Stimmen glänzt der SL20. Auch in den Mitten spielt der Lautsprecher solide auf, was zu einem sehr ausgewogenen Klangbild führt. Der Frequenzbereich reicht von 35 Hz bis 25 kHz, was für einen Lautsprecher dieser Preisklasse beachtlich ist. Der Bass – ach ja, der Bass! Hier scheiden sich die Geister. 

Während viele Nutzer die Basswiedergabe als kraftvoll und angenehm tief beschreiben, gibt es auch Stimmen, die anmerken, dass die Präzision im unteren Frequenzbereich zu wünschen übrig lässt. Das ist ein Punkt, den man bei einem 2,5-Wege-System wie diesem oft beobachten kann. Die Bässe werden von zwei gekoppelten Tieftönern erzeugt, was für viel Power sorgt, aber in manchen Situationen zu Interferenzen führen kann. Dadurch wirkt der Bass in bestimmten Szenarien etwas ungenau, vor allem bei sehr basslastigen Stücken. Meiner Meinung nach ist das jedoch Meckern auf hohem Niveau – insbesondere wenn man den Preis von rund 200 Euro bedenkt. 

Für diesen Betrag bekommt man einen Lautsprecher, der in vielen Bereichen überzeugt und nur in Extremsituationen Schwächen zeigt. Für den alltäglichen Einsatz, sei es im Heimkino oder beim Musikhören, reicht die Leistung des Mohr SL20 völlig aus. Wer jedoch extrem präzisen Bass sucht, sollte vielleicht etwas tiefer in die Tasche greifen. Insgesamt bietet der SL20 einen erstaunlich ausgewogenen Klang, der für die meisten Hörer mehr als zufriedenstellend sein dürfte. Gerade Einsteiger, die noch keine High-End-Ansprüche haben, werden hier definitiv auf ihre Kosten kommen.

Mohr SL20 Test: Frequenzgang & Empfindlichkeit

Ein wichtiger Aspekt bei der Beurteilung eines Lautsprechers ist der Frequenzgang und die Empfindlichkeit. Der Mohr SL20 deckt einen Frequenzbereich von 35 Hz bis 25 kHz ab. Dieser recht breite Bereich ermöglicht es dem Lautsprecher, sowohl tiefe Bässe als auch hohe Töne sauber wiederzugeben. Der Bassreflex-Kanal hilft dabei, die tiefen Frequenzen kraftvoll zu verstärken, während die Höhen durch den Wavecor-Hochtöner angenehm und klar bleiben. Die Empfindlichkeit des Mohr SL20 liegt bei 90 dB, was für Lautsprecher in dieser Preisklasse durchaus ordentlich ist. Dies bedeutet, dass der Lautsprecher bei vergleichsweise wenig Verstärkerleistung eine respektable Lautstärke erreicht. Sie müssen also keinen High-End-Verstärker besitzen, um den Mohr SL20 optimal zu betreiben. Das ist besonders für Einsteiger eine gute Nachricht, die vielleicht noch nicht in ein teures HiFi-Setup investiert haben. Der 2,5-Wege-Aufbau ermöglicht es dem Lautsprecher, Frequenzen effizienter aufzuteilen. 

Während der Hochtöner sich um die höheren Frequenzen kümmert, teilen sich die Mittel- und Tieftöner die Arbeit in den unteren und mittleren Frequenzbereichen. In der Praxis sorgt dies für eine angenehm ausgewogene Wiedergabe, bei der keine Frequenz die anderen übertönt. Besonders bei komplexen Musikstücken, die sowohl tiefe als auch hohe Frequenzen beanspruchen, macht sich das positiv bemerkbar. Eine kleine Schwäche zeigt sich jedoch, wie bereits erwähnt, im unteren Frequenzbereich. Obwohl der Bass kräftig ist, leidet er hin und wieder unter Interferenzen, was dazu führt, dass die Bässe in manchen Situationen nicht ganz präzise wiedergegeben werden. Das ist jedoch kein dramatischer Makel, sondern eine Eigenheit, die vor allem in extrem basslastigen Szenen auffällt. Für normale Musik- und Filmwiedergabe reicht die Leistung aber vollkommen aus.

Mohr SL20 Test: Materialien & Formgebung

Der Mohr SL20 punktet nicht nur klanglich, sondern auch bei den verwendeten Materialien und der Formgebung. Das Gehäuse besteht aus MDF (mitteldichte Faserplatte), was in der Lautsprecherwelt häufig wegen seiner guten Dämpfungseigenschaften und Stabilität verwendet wird. Für ein Modell in dieser Preisklasse ist das durchaus beeindruckend. Die 18-mm-dicke Frontplatte sorgt zusätzlich dafür, dass störende Vibrationen, die den Klang beeinflussen könnten, minimiert werden. Optisch ist der Lautsprecher schlicht, aber elegant gehalten. Das Design in Nussbaum-Finish verleiht ihm einen klassischen Look, der sich gut in die meisten Wohnzimmer einfügt, ohne dabei zu aufdringlich zu wirken. Die abnehmbaren Frontabdeckungen sind ebenfalls ein praktisches Detail, das den Lautsprecher sauber und staubfrei hält, wenn er gerade nicht benutzt wird. Ein besonderes Augenmerk verdient die Ausstattung des Lautsprechers mit Spikes zur Entkoppelung. 

Diese kleinen Helfer sorgen dafür, dass der Lautsprecher nicht direkt auf dem Boden aufliegt und somit weniger Vibrationen überträgt. Das ist ein Feature, das man bei Lautsprechern in dieser Preisklasse nicht immer findet, und es zeigt, dass Mohr auf die Feinheiten geachtet hat, um den Klang zu optimieren. Die Lautsprecher selbst sind robust gebaut und mit einem Kevlar-Tieftöner ausgestattet. Kevlar ist ein besonders widerstandsfähiges Material, das nicht nur in Schutzwesten, sondern auch in hochwertigen Lautsprechern zum Einsatz kommt. Es hat den Vorteil, dass es sehr steif und leicht ist, was dazu beiträgt, dass der Tieftöner tiefe Frequenzen sauber und verzerrungsfrei wiedergeben kann. Auch die kompakten Maße des Lautsprechers sind ein Pluspunkt: Mit 87 cm Höhe, 19 cm Breite und 26,5 cm Tiefe fügt sich der SL20 problemlos in die meisten Wohnräume ein, ohne viel Platz zu beanspruchen. Trotz des vergleichsweise geringen Gewichts von 12,6 kg pro Lautsprecher wirkt der Mohr SL20 alles andere als leicht oder zerbrechlich. Die durchdachte Kombination aus hochwertigen Materialien und einer robusten Bauweise macht ihn zu einem langlebigen Begleiter – sowohl optisch als auch akustisch.

Mohr SL20 Test: Anschlussmöglichkeiten

Die Mohr SL20 Standlautsprecher sind als klassische passive Lautsprecher konzipiert, was bedeutet, dass sie an einen externen Verstärker angeschlossen werden müssen. Für viele HiFi-Enthusiasten ist das der bevorzugte Weg, da man so den passenden Verstärker für den eigenen Geschmack und die eigene Anlage auswählen kann. Diese Flexibilität ermöglicht es dem Nutzer, den Klang ganz nach den eigenen Wünschen zu gestalten. Anschlüsse wie Bluetooth, WiFi oder Multiroom-Funktionen sucht man bei diesem Modell allerdings vergeblich. Das liegt daran, dass der SL20 auf eine möglichst reine HiFi-Erfahrung ausgelegt ist und auf moderne kabellose Verbindungen verzichtet. Wer auf der Suche nach einem Lautsprecher mit integriertem AirPlay, DLNA oder Google Cast ist, muss sich also woanders umsehen oder diese Funktionen über externe Geräte nachrüsten. 

Die Anschlussmöglichkeiten des SL20 beschränken sich auf das Wesentliche: zwei Schraubklemmen für die Verkabelung mit dem Verstärker. Diese Klemmen sind gut verarbeitet und ermöglichen einen festen Sitz der Lautsprecherkabel, was gerade für die Klangqualität entscheidend ist. Ein Cinch- oder Klinkeneingang für den direkten Anschluss an andere Geräte ist nicht vorhanden, aber das ist bei einem passiven Lautsprecher auch nicht notwendig. Auch einen integrierten Phono-Eingang sucht man vergeblich, was jedoch die Flexibilität für den Einsatz mit Plattenspielern nicht einschränkt, da diese direkt an den Verstärker angeschlossen werden können. Wer also ein klassisches HiFi-Setup mit einem Plattenspieler oder anderen analogen Geräten plant, wird mit dem Mohr SL20 keine Schwierigkeiten haben, diese zu integrieren. Ein wenig enttäuschend könnte es für Nutzer sein, die gerne zusätzliche Anschlüsse für Subwoofer oder andere Erweiterungen hätten. Ein Subwoofer-Cinch-Ausgang ist nicht vorhanden, was bedeutet, dass ein zusätzlicher aktiver Subwoofer direkt über den Verstärker angeschlossen werden muss, falls dieser tieferen Bass liefern soll. 

Doch auch hier gilt: Für den Preis von etwa 200 Euro ist das kein Dealbreaker, sondern eher eine bewusste Entscheidung von Mohr, den Fokus auf ein reines, unverfälschtes Stereo-Erlebnis zu legen. Im Alltag überzeugt der Mohr SL20 mit seiner Einfachheit. Einstecken, verkabeln, und schon kann man in den Genuss seiner Musik kommen – ohne sich Gedanken über komplizierte Setups oder kabellose Verbindungen machen zu müssen. Wer auf der Suche nach einem Lautsprecher ist, der einfach funktioniert und trotzdem großartig klingt, wird mit den Anschlussmöglichkeiten des Mohr SL20 vollkommen zufrieden sein.