Majority Sierra Plus Test

Wenn es um Soundbars geht, gibt es unzählige Optionen auf dem Markt, doch die Majority Sierra Plus fällt dabei sofort ins Auge. Sie bietet Dolby Atmos-Technologie zu einem Preis, der viele andere Modelle alt aussehen lässt. Mit einer Leistung von 400 Watt und einem kabellosen Subwoofer scheint sie auf dem Papier ein echtes Schnäppchen zu sein. Doch was kann man wirklich von einer Soundbar erwarten, die mit Features glänzt, die normalerweise in einer ganz anderen Preisklasse zu finden sind? In diesem Testbericht nehmen wir die Majority Sierra Plus genau unter die Lupe.

Majority Sierra Plus Test: Design & Verarbeitung

Die Majority Sierra Plus wirkt optisch nicht nur solide, sondern punktet auch mit einer durchdachten Konstruktion. Die Soundbar misst 81 x 960 x 108 mm und ist somit keineswegs ein Leichtgewicht unter den Soundbars. Das ist auf den ersten Blick vielleicht etwas imposant, doch bedenken Sie, dass der satte Sound, den sie bietet, irgendwo herkommen muss. Wenn Sie einen schmalen Fernsehtisch besitzen, könnte es etwas eng werden. Zum Glück liefert Majority Wandhalterungen mit, sodass Sie die Soundbar einfach an die Wand montieren können. Das Gehäuse besteht aus einer Mischung aus Kunststoff und Metallgitter, was der Sierra Plus nicht nur eine edle Optik verleiht, sondern auch eine robuste Haptik. 

Es gibt keine offensichtlichen Stellen, an denen gespart wurde. Die Lautsprecheröffnung an der Frontseite ist gut geschützt, und auch die Tasten auf der Oberseite der Soundbar fühlen sich solide an. Diese ermöglichen die Steuerung von Lautstärke, Eingangswahl und Power – falls die Fernbedienung gerade mal wieder unauffindbar ist. Der dazugehörige Subwoofer misst 370 x 190 x 306 mm und besteht, wie bei vielen Geräten dieser Preisklasse, aus einem mit Vinyl beschichteten MDF-Gehäuse. Dies verleiht dem Subwoofer eine gewisse Schlichtheit, die nicht besonders auffällt – ideal also, wenn Sie ihn diskret in Ihrem Wohnzimmer verstecken möchten. 

Doch bedenken Sie, dass der Subwoofer trotz kabelloser Verbindung zur Soundbar Stromanschluss benötigt. Leider fällt das Stromkabel mit einer Länge von nur einem Meter relativ kurz aus, was seine Platzierung etwas einschränkt. Insgesamt macht das Design der Sierra Plus einen hochwertigen Eindruck, ohne dabei zu aufdringlich zu wirken. Allerdings sollten Sie sicherstellen, dass Ihr Fernseher mindestens 48 Zoll groß ist, um die Soundbar optisch stimmig zu ergänzen. Andernfalls könnte sie leicht den unteren Rand des Bildschirms verdecken – ein Punkt, den es zu bedenken gilt, bevor man sich für dieses Modell entscheidet.

Majority Sierra Plus Test: Sound & Leistung

Kommen wir zum Herzstück der Majority Sierra Plus – ihrem Klang. Auf dem Papier beeindruckt die Soundbar mit einer Leistung von 400 Watt. Doch wie oft bei solchen Angaben gilt auch hier: Papier ist geduldig. In der Realität liefert die Soundbar zwar einen kraftvollen Klang, der Ihre Wohnzimmerwände zum Wackeln bringen kann, aber 400 Watt? Nun, das scheint doch etwas optimistisch kalkuliert zu sein. Eines der Highlights der Sierra Plus ist ohne Frage die Unterstützung von Dolby Atmos. Die 2.1.2-Kanal-Konfiguration sorgt dafür, dass Sie bei Filmen und Musik ein Gefühl von räumlichem Klang bekommen – und das ist etwas, das Sie bei Soundbars dieser Preisklasse nicht oft finden. Vor allem in Actionfilmen wie Wakanda Forever zeigt die Soundbar, was sie kann: breite Soundstages, knackige Bässe und sogar ein Hauch von Höhenkanal. Das macht den Filmabend zu einem Erlebnis. 

Doch wo Licht ist, gibt es bekanntlich auch Schatten. Die Höhen, die die Soundbar erzeugt, können manchmal etwas kantig und unnatürlich klingen. Bei besonders lauten Szenen fehlt es außerdem ein wenig an dynamischer Bandbreite – alles scheint auf einem gleichbleibend hohen Niveau zu spielen, was die Nuancen in der Audiowiedergabe etwas verwischt. Wenn Sie also eine Soundbar suchen, die sowohl die leisesten Flüstertöne als auch bombastische Explosionen mühelos trennt, müssen Sie in eine höhere Preisklasse schauen. In Sachen Bass leistet der kabellose Subwoofer eine solide Arbeit. 

Tiefe Frequenzen kommen gut zur Geltung und tragen zur Atmosphäre bei. Doch auch hier gilt: Es gibt Soundbars mit kraftvolleren und detailreicheren Bässen. Vor allem bei Musikwiedergabe fällt der Bass teilweise etwas flach und monoton aus. Wenn Sie ein echter Bass-Liebhaber sind, könnten Sie hier enttäuscht werden. Die EQ-Einstellungen (Movie, Music, 3D, News) bieten Ihnen die Möglichkeit, den Klang an Ihre Vorlieben anzupassen. Meiner Meinung nach funktioniert der Movie-Modus am besten, da er das immersivste Klangerlebnis bietet. Der 3D-Modus sollte hingegen besser vermieden werden, da der Klang hier oft diffus wirkt und es an Fokus fehlt.

Majority Sierra Plus Test: Kompatibilität & Anschlüsse

Bei der Sierra Plus Soundbar hat Majority definitiv darauf geachtet, dass Sie eine breite Palette von Anschlüssen zur Verfügung haben. Neben dem obligatorischen HDMI ARC, das in dieser Preisklasse fast schon zum Standard gehört, verfügt die Soundbar über zwei zusätzliche HDMI 2.0-Eingänge, die 4K HDR-Passthrough unterstützen. Diese Anschlüsse sind ideal, wenn Sie mehrere externe Geräte wie eine Spielekonsole oder einen Blu-ray-Player anschließen möchten. Allerdings muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass die Soundbar kein HDMI eARC unterstützt, was bedeutet, dass sie lediglich den komprimierten Dolby Digital Plus Standard für Dolby Atmos verarbeiten kann. Das ist kein großes Problem, wenn Sie hauptsächlich Streaming-Dienste wie Netflix oder Disney+ nutzen, da diese ohnehin Dolby Atmos in verlustbehaftetem Format ausliefern. 

Sollten Sie jedoch ein Heimkino-Enthusiast sein und Inhalte von 4K Blu-rays genießen wollen, werden Sie den Unterschied bemerken. Neben den HDMI-Anschlüssen bietet die Sierra Plus auch einen optischen Eingang, einen 3,5 mm-Klinkeneingang sowie einen USB-A-Port, über den Sie Musik direkt von einem USB-Stick abspielen können. Wenn Sie also über eine umfangreiche Sammlung an FLAC-, MP3- oder WAV-Dateien verfügen, können Sie diese ganz bequem abspielen, ohne den Umweg über ein externes Gerät gehen zu müssen. Was jedoch fehlt, ist ein koaxialer Digitalanschluss – schade, aber verkraftbar. Auf der kabellosen Seite steht Ihnen Bluetooth 4.2 zur Verfügung. 

Das ist praktisch, wenn Sie mal schnell vom Smartphone aus Musik abspielen möchten. Leider gibt es kein WLAN, was bedeutet, dass Sie keine direkt integrierte Streaming-Funktionalität wie bei teureren Modellen finden werden. Sie müssen also Ihr Smartphone oder ein anderes Gerät zur Hand haben, um Streaming-Dienste wie Spotify oder Apple Music zu nutzen. Die fehlende Unterstützung von eARC ist zwar ärgerlich, aber für die meisten Nutzer wahrscheinlich verschmerzbar. Wenn Sie jedoch das Maximum an Klangqualität aus Ihrer Blu-ray-Sammlung herausholen möchten, sollten Sie dies im Hinterkopf behalten.

Majority Sierra Plus Test: Bedienung & Features

Die Steuerung der Majority Sierra Plus ist, um es gelinde auszudrücken, recht einfach. Es gibt gummierte Tasten auf der Oberseite der Soundbar, die die grundlegenden Funktionen wie Lautstärke, Ein/Aus und Eingangsauswahl steuern. Doch die meisten von uns werden wahrscheinlich die mitgelieferte Fernbedienung bevorzugen. Diese ist weder zu klein noch zu fummelig, was heutzutage leider oft vorkommt. Sie liegt gut in der Hand und bietet Zugang zu allen wichtigen Funktionen, inklusive EQ-Einstellungen und Bass-/Treble-Anpassung. Besonders praktisch ist das gut lesbare Punktmatrix-Display an der Frontseite der Soundbar, das bei der Eingangs- oder Moduswahl nützliche Rückmeldungen gibt.

Allerdings verschwindet die Anzeige schnell wieder, sodass Sie möglicherweise raten müssen, welcher Modus gerade aktiv ist, wenn Sie ihn nicht rechtzeitig gesehen haben. Ein kleines Manko in Sachen Bedienung ist die fehlende Dokumentation. Das mitgelieferte Handbuch ist, freundlich ausgedrückt, ein wenig kryptisch. Die Übersetzungen sind nicht immer klar und manche Funktionen werden gar nicht erst erklärt. Wenn Sie also auf eine klare Anleitung hoffen, wie Sie die Dolby Atmos-Einstellungen optimal nutzen, könnten Sie eventuell enttäuscht werden.